Das Klavier hat einen ganz besonderen Platz in der Musikgeschichte. Bekannt und beliebt geworden durch die Werke für Klavier grosser klassischer Komponisten, wurde es schnell zu einem der beliebtesten Instrumente für das private Musikvergnügen. Auf Grund seiner Grösse und der damit verbundenen Anschaffungskosten war das Piano spielen jedoch lange Zeit einer elitären, wohlhabenden Schicht vorbehalten. Erst im 20. Jahrhundert hatten nach und nach mehr Menschen Zugang zum Klavier spielen.

1698 

Bartolomeo Cristofori stellt erstes Klavier vor

Das "apricembalo che fa il piano e il forte" gilt als das erste Klavier der Geschichte, da es das erste Instrument mit einer anschlagsdynamischen Hammermechanik ist.

1726

Erster Flügel mit Hammermechanik

Der deutsche Orgelbauer Gottfried Silbermann entwickelt den Hammerflügel während seiner Anstellung am Hof Friedrichs des Grossen.

1760er

Erstes Tafelklavier

Johann Christoph Zumpe baut ein Klavier, das zwar weniger ausdrucksstark, dafür auch für bürgerliche Privathaushalte erschwinglich ist.

1811

Erstes Pianino

Das Cottage Piano von Robert Wornum ist das erste aufrechte Klavier der Geschichte.

1826

Filzbelag an Hammerköpfen

Johann Heinrich Pape verändert den Klang des Klaviers massgeblich, indem er das Leder an den Hammerköpfen durch Filz ersetzt.

1866

Gusseiserner Rahmen

Die immer dicker werdenden Saiten verlangen nach einem stärkeren Rahmen. Carl Rönisch verwendet dafür als erster Gusseisen.

19. Jahrhundert

Unternehmensgründungen und Weiterentwicklungen

Bis heute bekannte Traditionsunternehmen wie Bösendorfer, Blüthner, Bechstein und Steinway werden gegründet und übertreffen sich gegenseitig mit Innovationen.

1960er

Erste elektrische Klaviere

Verschiedene Hersteller bringen Klaviere mit alternativen Bauweise auf den Markt, bei denen der Klang durch elektrische Verstärkung hörbar wird.

1974

Erstes E-Piano

Das erste "richtige" E-Piano mit einer digitalen Klangerzeugung stammt von der Marke Roland.

Als ausserordentlich vielseitiges Instrument ist das Klavier in verschiedensten Musikstilen vertreten und gehört zu den beliebtesten Instrumenten an deutschen Musikschulen. Fangen wir aber einmal ganz von vorne an. Wie und wann wurde das Klavier eigentlich erfunden? Wir tauchen ein in die Geschichte des Pianos und machen uns auf die Suche nach interessanten Fakten zum Klavier.

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Und los geht's

Die Vorgänger des Klaviers

So gut wie alle Instrumente, die wir heute kennen, haben sich erst nach und nach aus einfacheren Vorläufern entwickelt, deren Ursprünge bis zu mehreren tausend Jahren vor unserer Zeitrechnung zurück zu verfolgen sind. Einen ersten grossen Aufschwung erlebten Musikinstrumente in den Hochkulturen der Antike. Die Hochzeit des Instrumentenbaus, in der stetig anhand der neuen technischen Möglichkeiten und auch der Anforderungen der neuen Kompositionen an der Verbesserung der Instrumente getüftelt wurde, begann im 15. Jahrhundert und zieht sich bis heute hin.

Um ein Instrument in seine eigene Geschichte einzuordnen und seine Vorläufer zu bestimmen, muss man sich vor Augen führen, wie es aufgebaut ist und vor allem wie der Klang erzeugt wird. Innerhalb eines Klavieres sind Saiten eingespannt, die beim Drücken einer Taste mit einem kleinen Hammer So angeschlagen und zum Schwingen gebracht werden. In dieser Hinsicht lässt es sich also drei Instrumentengruppen zuordnen:

  • Tasteninstrument in der Bedienung
  • Schlaginstrument in der Auslösung
  • Saiteninstrument in der Klangentstehung

Als einer der frühen Vorläufer des Klaviers wird häufig das Hackbrett genannt, bei dem die Saiten mit Schlägeln angeschlagen werden. Mit dem Clavichord entstand Ende des 14. Jahrhunderts das erste Saiteninstrument mit Tasten. In Aussehen und Anordnung hatten sie die Tastatur der damals schon weiter entwickelten Orgel zum Vorbild. Die Anschlagsmechanik war simpel: mit dem Druck auf eine Taste wird eine Metalltangente nach unten bewegt, die auf die Saite aufschlägt und diese so in Schwingung versetzt.

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In einem geöffneten Klavier sind die Saiten und die Anschlagsmechanik zu sehen.
Die Gemeinsamkeit zwischen dem Klavier und seinen Vorgängern sind die Saiten im Innern des Instruments. Der Hauptunterschied liegt darin, wie die Saiten in Schwingung versetzt werden. | Quelle: Markus Gjengaar

Da ein Clavichord auch bei starkem Anschlag nicht besonders laut klingt, war es in der Begleitung anderer Instrumente nur begrenzt einschränkbar. Genau dieser Schwachpunkt führte zur Entwicklung des deutlich lauteren Nachfolgers, dem Cembalo. Die höhere Lautstärke wird dadurch erreicht, dass die Saiten nicht mehr angeschlagen, sondern mit dornförmigen Plektren gezupft werden.

Diese Art der Tonerzeugung hat aber leider den Nachteil, dass die Lautstärke immer genau gleich ist und nicht beeinflusst werden kann. Es musste also weitergesucht werden, um eine Anschlagstechnik zu finden, die sowohl sehr laute als auch sehr leise Töne ermöglicht.

Ohne solche Nuancen in der Dynamik klingen auch die herausforderndsten Klavierstücke schnell langweilig.

Wer hat das Klavier erfunden? – Die Geburtsstunde des Klaviers in Italien und Deutschland

Im ausgehenden 17. Jahrhundert gelang dem Instrumentenbauer Bartolomeo Cristofori schliesslich der Durchbruch. Während seiner Beschäftigung am Hof der Medici in Florenz ab 1690 suchte er nach einer Möglichkeit, anschlagsdynamische Tasteninstrumente zu bauen.

Er entwickelte eine Mechanik, bei der auf Tastendruck die Saiten durch kleine Hämmerchen aus Leder angeschlagen werden. Da die Hämmerchen nicht starr mit der Taste verbunden waren, fielen sie nach dem Anschlag sofort wieder zurück und liessen die Saite frei schwingen. Erst durch das loslassen der Taste legte sich ein Dämpfer auf die Saite, um sie verstummen zu lassen.

Mit dieser Entwicklung gilt Bartolomeo Cristofori heute als Erfinder des Klaviers. Sein 1698 erstmals vorgestelltes „apricembalo che fa il piano e il forte” (dt.: Cembalo, das leise und laut spielt) gilt als das erste Klavier überhaupt. Im Jahr 1709 baute Cristofori ein Instrument mit derselben Funktionsweise, das er „gravicembalo col piano e forte“ (dt.: Cembalo mit leise und laut) nannte.

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Pianoforte

Das Klavier wird bis heute auch "Pianoforte" genannt, auf Bartolomeo Cristoforis Bezeichnung für seine Instrumente zurückgeht. Die entscheidende Neuerung durch Cristofori war, dass auf seinen Instrumente sowohl leise als auch laute Töne gespielt werden konnten.

Der grosse Erfolg blieb Cristofori und seinen frühen Pianos aber verwehrt. Teuer und aufwändig in der Herstellung, im Vergleich zum Cembalo immer noch recht leise und recht schwierig zu spielen, fanden sie in Italien zunächst keinen besonderen Anklang.

Instrumentenbauer aus ganz Europa arbeiteten aber weiter an der Verbesserung der Hammermechanik. Einer der bedeutendsten und einflussreichsten unter ihnen war der deutsche Orgelbauer Johann Gottfried Silbermann, der am Hof Friedrichs des Grossen beschäftigt war und über ausreichend finanzielle Mittel verfügte, um die Entwicklung voranzutreiben.

Silbermann baute 1726 einen ersten Hammerflügel und arbeitete danach kontinuierlich an der Verbesserung der Mechanik. Er konnte schliesslich auch den Komponisten Johann Sebastian Bach überzeugen, der bis dahin das Cembalo bevorzugte.

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Das Hammerklavier tritt seinen Siegeszug an

Das Hammerklavier, auch damals bereits Piano-Forte genannt, gewann im 18. Jahrhundert rasch an Beliebtheit und verbreitete sich an den europäischen Höfen. Die Instrumentenbauer dieser Zeit arbeiteten weiterhin fleissig an Verbesserungen der Mechanik und des Klangs. Manche setzten die Arbeit Silbermanns in direkter Linie fort, andere suchten nach neuen Wegen und nahmen Cristoforis Instrumente als Ausgangspunkt.

Das Klavier hält Einzug in die Privathaushalte

In England baute anfangs der 1760er Jahre der im Siebenjährigen Krieg ausgewanderte Silbermann-Schüler Johann Christoph Zumpe das erste Tafelklavier. Aus finanziellen Gründen entschied er sich für eine sehr einfache Mechanik, die deutlich weniger Ausdrucksmöglichkeiten bot als andere Hammerklaviere.

Zumpes Tafelklaviere sind für die Geschichte des Pianos dennoch von grosser Bedeutung: Auf Grund der verhältnismässig kostengünstigen Herstellung, waren sie auch für Privatpersonen aus dem Bürgertum erschwinglich. So kam das Klavier in die Wohnzimmer der gehobenen Klasse und wurde zu einem der beliebtesten Instrumente überhaupt.

In der folgenden Weit erlaubte industrielle Revolution schnellere Fortschritte in der Verbesserung der Instrumente sowie das Senken der Herstellungskosten für hochwertige Klaviere. Bedeutende Entwicklungen dieser Zeit waren unter anderen:

  • Robert Wornum baute 1811 sein Cottage Piano, das als erstes Pianino, also ein aufrechtstehendes Klavier, gilt. Im Vergleich zu Flügeln brauchen Pianinos deutlich weniger Platz und sind auch billiger in der Herstellung. Gleichzeitig klangen sie schnell besser als die bis dahin verbreiteten Tafelklavier und lösten diese als beliebtes Heiminstrument ab.
  • Johann Heinrich Pape ersetzte 1826 das Leder an den Hammerköpfen durch einen Filzbelag, was den Klang der Klaviere massgeblich veränderte.
  • Die stetige Vergrösserung des Tonumfangs der Flügel verlangte nach dickeren, stärkeren Saiten. Um die dadurch erhöhte Spannung auf das Gehäuse auszugleichen und Stimmung länger zu erhalten, wurden ab 1830 vermehrt Rahmen aus Eisen verbaut, bis Carl Rönisch schliesslich 1866 den gusseisernen Rahmen erfand.

Die Verbesserungen an den Instrumenten steigerte auch ihre Beliebtheit und damit die Nachfrage. Der industrielle Aufschwung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab den Firmen die Möglichkeit, in kürzerer Zeit mehr zu produzieren und sich als Marken auf dem Markt zu etablieren.

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Ein Flügel steht hinter einer Absperrung in einem luxuriösen Einkauszentrum.
In den ersten hundert Jahren nach der Erfindung der Hammermechanik wurden Klaviere ausschliesslich in Flügelform gebaut: | Quelle: Lou Daniel

Der älteste Klavierhersteller, der heute noch existiert, ist das 1828 gegründete Unternehmen Bösendorfer, das unter anderem für seinen 1900 vorgestellten Imperial-Flügel bekannt ist. Bis heute ist er das einzige in Serie hergestellte Klavier mit 97 Tasten und gilt als der grösste Flügel der Welt.

Das bedeutendste Unternehmungsgründungsjahr in der Klaviergeschichte ist unbestritten 1853. Neben dem heute noch erfolgreichen Berliner Traditionsunternehmen Bechstein, traten in diesem Jahr noch zwei weitere grosse Unternehmen ihren Erfolgsweg an.

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Ein deutscher Hersteller mit Welterfolg

Der führende Innovator dieser Zeit war die deutsche Marke Blüthner, die ab 1853 die technische aber auch ästhetische Perfektionierung der Instrumente anstrebte und ihre Klaviere sehr gut zu vermarken wusste. Der Firmengründer Julius Blüthner verstand es, seine guten Kontakte zu nutzen und die Expansion des Unternehmens voranzutreiben.

Innerhalb kürzester Zeit begeisterten sich die bekanntesten Pianisten und Komponisten für Blüthner Flügel und bewarben die Instrumente auf all ihren Reisen. Musikzeitschriften veröffentlichten Artikel über die Marke und nachdem sich die Firma 1867 auf der Weltausstellung in Paris vorgestellt hatte und mit einem Preis ausgezeichnet wurde, war der internationale Erfolg langfristig gesichert. Blüthner eröffnete 1876 eine erste Niederlassung im Ausland und konnte zu diesem Zeitpunkt bereits auf ein weltweites Vertriebsnetzwerk zählen.

Die Beliebtheit der Marke erklärt sich einerseits durch die hohe Qualität, andererseits auch durch die zahlreichen Neuerungen, die sie entwickelte und patentieren liess. So zum Beispiel das 1873 erfundene Aliquot-System, das die Hörbarkeit der Obertöne verstärkt.

Die amerikanischen Traum-Flügel

Die Konkurrenz schlief nicht. Viele Eigenschaften von modernen Flügeln und Klavieren gehen auf Patente der ebenfalls 1853 gegründeten US-Firma Steinway & Sons zurück. Ihr 1875 erstmals vorgestelltes Modell Centennial D entsprach im Grossen und Ganzen der Bauweise, die noch immer eingesetzt wird. Das neun Jahre später erstmals hergestellte Nachfolgemodell wird sogar bis heute produziert.

Eine Person spielt die Tasten eines Flügels der Marke Steinway and Sons.
Die Marke Steinway gehört bis heute zu den bekanntesten Herstellern von flügeln höchster Qualität. | Quelle: Claude Gabriel

Steinways bis heute ungebrochene Bekanntheit ist auch einem ausgereiften Marketing-Konzept zu verdanken. 1866 wurde mit der Steinway Hall ein firmeneigener Ausstellungs-, Verkaufs- und Konzertraum in New York eingeweiht. Die Idee eigener Konzertsäle war zwar von der europäischen Konkurrenz übernommen, die Ergänzung um Ausstellungen und Verkauf sowie die beeindruckende Grösse waren ein genialer Marketing-Einfall des Geschäftsführers.

Die Steinway Hall war mit 2.500 Zuschauerplätzen ein Vierteljahrhundert lang der grösste Konzertsaal der Stadt und gehörte schon nach kurzer Zeit zu den führenden New Yorker Kultureinrichtungen.

Eine bedeutende Neuerung, die Steinway in den Klavierbau einführte, war die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. In engem Austausch mit Physikern konnten so die Flügel der Marke klanglich und technisch weiter perfektioniert werden.

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Ein neuer Auftritt: Das moderne Klavier

Mit dem Fortschritt der Wissenschaft, der Industrie und der Produktionstechniken sowie den sich wandelnden musikalischen Ansprüchen an das Instrument, haben sich die Klaviere und Flügel stetig verändert und weiterentwickelt. Um die Jahrhundertwende war diese Entwicklung grösstenteils abgeschlossen.

Das Klavier spielen gehörte zum guten Ton der weiter stetig anwachsenden wohlhabenden Mittelschicht. Ein eigens Klavier oder ein Flügel war sozusagen das Must-have der Zeit. Dementsprechend boomte auch der Handel. Ein jähes Ende der ersten grossen Klavier-Ära kam mit den beiden Weltkriegen und der Weltwirtschaftskrise. Zudem wurde mit dem Aufkommen von Phonographen und dem Radio das heimische Musizieren als beliebte Freizeitbeschäftigung vom Musik hören abgelöst.

Als sich die Welt und der Klavierhandel in den 60er Jahre langsam wieder erholten, stand den europäischen und amerikanischen Klavierherstellern die grosse Konkurrenz aus Asien gegenüber. Bereits 1887 war in Hamamatsu, Japan, das Unternehmen Yamaha gegründet worden. Zunächst auf Tasteninstrumente aus der Familie der Orgel spezialisiert, begann Yamaha ab 1900 mit der Herstellung von Klavieren, zwei Jahre später folgten die ersten Flügel.

Die Instrumente der japanischen Firma weisen eine hohe Qualität und, durch die immer billiger werdenden Transportmöglichkeiten, ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Zudem erkannte der Hersteller Yamaha, genau wie die ebenfalls aus Hamamatsu stammende Firma Kawai, schnell, das Marktpotential elektronischer Tasteninstrumente.

Über den Tasten eines Digitalpianos der Marke Yamaha sind die Einstellungsknöpfe angebracht:
Mitte des 20. Jahrhunderts machen sich vermehrt Klavierhersteller aus Asien einen Namen und punkten auch mit ihren Digitalpianos. | Quelle: Jaclyn Clark

Während sich akustische Klaviere kaum noch veränderten, verlangte die zeitgenössische Musik ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermehrt nach Instrumenten, mit denen ein synthetischer Sound hergestellt werden oder der natürliche Klang verstärkt und verfremdet werden kann.

Aus diesem Bedürfnis entstanden neue Instrumente, wie das Synthesizer oder das Keyboard, die zumindest äusserlich an ein Klavier erinnern. Aber auch das Klavier selbst entging dieser Entwicklung nicht. Digitalpianos haben keine Saiten und keine Hammermechanik mehr, imitieren aber im Klang und Spielgefühl echte Klaviere und Flügel.

Digitalpianos, oder auch E-Pianos, sind kostengünstiger als akustische Klavier, brauchen weniger Platz und sind leichter zu transportieren. Zudem bieten sie die Möglichkeit Kopfhörer anzuschliessen und zu üben ohne, dass man damit die Nachbarn stören könnte. In einer Zeit, in der zudem auch YouTube-Tutorials zum Klavier spielen lernen reichlich vorhanden sind, steigt die Attraktivität des Klaviers als Heiminstrument wieder.

Nie zuvor in der Geschichte des Klaviers hatten so viele Menschen auch aus bescheideneren finanziellen Verhältnissen die Möglichkeit, ein eigenes Klavier zu besitzen und spielen zu lernen.

Akustische Klavier und insbesondere Flügel haben bis heute noch ihren stolzen Preis, der durch die aufwändige Herstellung und die grosse Masse an hochwertigen Materialien, die gebraucht werden, absolut gerechtfertigt ist. Durch ihren nie vollständig digital imitierbaren Klangcharakter und die bereits vor über hundert Jahren erreichte technische Perfektion, erfreuen sie sich aber nach wie vor grosser Beliebtheit. So gehören auch die Traditionsunternehmen Steinway & Sons, Blüthner und Bechstein heute noch zu den grossen Namen, die Klavierliebhaber zum Schwärmen bringen.

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Saskia Franz

Als Country Managerin bei Superprof versuche ich euer Superprof-Erlebnis so angenehm wie möglich zu machen. Ich lebe und arbeite in Paris und verbringe meine Zeit am liebsten mit Wandern, Zumba tanzen, Freunde treffen, Lesen und neue Orte entdecken.