Die textile Kette begleitet deine Kleidung von der ersten Faser bis zur Entsorgung. Doch wie entsteht aus Baumwolle oder synthetischen Fasern eigentlich unsere Kleidung? Die Reise eines Kleidungsstücks umfasst zahlreiche Schritte: von der Fasererzeugung über die Verarbeitung zu Stoffen, die Konfektionierung und den Transport bis hin zur Nutzung und Entsorgung.

Jede dieser Stationen beeinflusst nicht nur den Preis, sondern auch die Nachhaltigkeit eines Kleidungsstücks. In diesem Artikel erklären wir dir die textile Wertschöpfungskette einfach und zeigen, wie du mit diesem Wissen bewusste Entscheidungen für nachhaltige Mode treffen kannst.

Die besten verfügbaren Lehrpersonen
Linda
Linda
80CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Maximilian
Maximilian
30CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Patricia
Patricia
25CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Michael
Michael
40CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Linda
Linda
80CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Maximilian
Maximilian
30CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Patricia
Patricia
25CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Michael
Michael
40CHF
/h
Gift icon
1. Unterrichtsstunde gratis!
Und los geht's

Wie wird Kleidung hergestellt?

Du kennst eigentlich nur das Ende der textilen Kette. Wenn du in einen Laden gehst und ein Outfit kaufst oder es online bestellst, hat es bereits den letzten Abschnitt seiner Reise erreicht. Doch bevor es in deinen Kleiderschrank gelangt, hat das Kleidungsstück viele Stationen durchlaufen: Von der Gewinnung der Rohstoffe über die Verarbeitung zu Stoffen, das Zuschneiden, Nähen und Veredeln bis hin zum Transport. Jede dieser Stationen ist ein Teil der textilen Wertschöpfungskette und trägt dazu bei, wie das fertige Kleidungsstück aussieht, wie es sich anfühlt und welchen Preis es hat. Zu verstehen, wie Anziehsachen hergestellt werden, eröffnet dir einen neuen Blick auf deine Garderobe und deren Wert.

linear_scale
Die Stationen der textilen Kette 🧵

Fasererzeugung: Gewinnung von Naturfasern (z. B. Baumwolle) oder Herstellung synthetischer Stoffe.
Textilerzeugung: Verarbeitung der Fasern zu Garn und anschließende Herstellung von Stoffen (Weben, Stricken, Wirken).
Textilveredelung: Färben, Drucken und Veredeln der Stoffe für spezielle Eigenschaften.
Konfektionierung: Zuschneiden, Nähen und Verpacken der Stoffe zu Kleidungsstücken.
Verteilung: Lieferung der Produkte in Einzelhandel oder Onlineshops.
Gebrauch: Nutzung der Bekleidung im Alltag, inklusive Pflege und Reinigung.
Entsorgung: Recycling, Wiederverwertung oder Müllentsorgung abgetragener Kleidungsstücke.

Zu wissen, wie Klamotten hergestellt werden, hilft uns, bewusster zu konsumieren und nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.

Die Stationen der Textilien Herstellung

Fasererzeugung: Der Ursprung

Die textile Kette beginnt mit der Fasererzeugung. Hier werden entweder Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Hanf angebaut oder tierische Fasern wie Schafwolle und Kaschmir gewonnen. Alternativ produzieren Unternehmen synthetische Materialien wie Polyester oder Nylon mithilfe chemischer Verfahren aus Erdöl oder Zellulose.

Diese synthetischen Stoffe sind oft günstiger und langlebiger, können jedoch problematische Auswirkungen auf die Umwelt haben. Während konventionelle Methoden häufig große Mengen an Wasser und Chemikalien benötigen, setzen nachhaltigere Alternativen auf ressourcenschonende Prozesse. Biologische Landwirtschaft und Recycling spielen hier eine wichtige Rolle. So entscheidet bereits dieser Schritt über die Qualität und Umweltfreundlichkeit eines Kleidungsstücks.

Textilerzeugung: Vom Faden zum Stoff

Im zweiten Schritt der textilen Kette werden die gewonnenen Fasern weiterverarbeitet. Zunächst werden Naturfasern wie Baumwolle gewaschen, gekämmt und von Verunreinigungen befreit. Anschließend spinnt man sie zu Garn: Dafür werden die Rohfasern durch eine Spinnmaschine gedreht und zu langen, stabilen Fäden verarbeitet. Dieses Garn wird anschließend durch Weben, Stricken oder Wirken zu Stoffen weiterverarbeitet.

Dabei entstehen unterschiedliche Stoffe, von Jeansstoffen bis hin zu feinen Stoffen für die Modeindustrie. Synthetische Fasern können oft speziell für technische Anforderungen angepasst werden, wie wasserabweisende Eigenschaften oder besondere Elastizität. Nachhaltige Alternativen setzen zunehmend auf Recyclingfasern, bei denen alte Kleider oder Plastikabfälle wie PET-Flaschen wiederverwertet werden. Diese Methode reduziert den Einsatz neuer Rohstoffe und schont die Umwelt, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen.

Textilveredelung: Farbe und Funktion

Nachdem der Stoff hergestellt wurde, erhält er in der Textilveredelung seine endgültige Optik und spezielle Eigenschaften. Dazu gehören Färben, Bedrucken oder das Imprägnieren, um Textilien wasserabweisend oder knitterfrei zu machen. Diese Schritte können mechanisch oder chemisch erfolgen. Konventionell werden dabei oft Chemikalien eingesetzt, die sowohl für die Umwelt als auch für die Gesundheit problematisch sein können.

Nachhaltigere Alternativen verzichten auf schädliche Substanzen und setzen auf umweltfreundliche Verfahren. Zertifikate wie GOTS oder OEKO-TEX zeigen, dass die verwendeten Materialien schadstoffgeprüft sind. Dieser Schritt ist entscheidend für die Qualität und Langlebigkeit eines Outfits – und dafür, wie angenehm es sich auf der Haut anfühlt.

Konfektionierung: Aus Stoff wird Kleidung

In der Konfektionierung werden Stoffe in fertige Kleidungsstücke verwandelt. Zunächst werden die Stoffbahnen präzise zugeschnitten, bevor sie zusammengenäht werden. Dieser Schritt erfordert oft viel Handarbeit, da Maschinen die komplizierten Schnitte und Designs nur begrenzt umsetzen können. Vor allem in Billiglohnländern wie Bangladesch, wo die Arbeiter billig sind, wird ein Großteil der Konfektionierung durchgeführt, da dort niedrige Produktionskosten Unternehmen ermöglichen, Kleider zu günstigen Preisen anzubieten.

Fair Fashion setzt dagegen auf bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne für die Arbeiter. Nach dem Nähen werden die Kleidungsstücke gebügelt, etikettiert und verpackt – bereit für die Lieferung in den Handel. Der hohe Arbeitsaufwand in dieser Station beeinflusst nicht nur den Preis, sondern auch die soziale Verantwortung der Modeindustrie.

Verteilung: Der Weg ins Geschäft

Nach der Produktion machen sich die Klamotten auf ihre Reise zu den Verbrauchern. Hersteller liefern ihre Produkte meist über große Transportwege, oft per Schiff, Lkw oder Flugzeug, in verschiedene Länder. Ein Großteil der Bekleidung, die wir in Deutschland kaufen, wird in Ländern wie Bangladesch oder Vietnam produziert und durch den Handel an uns weitergegeben.

Neben stationären Geschäften hat sich vor allem das Online-Shopping etabliert, das oft mit einer schnellen Lieferung wirbt. Doch dieser Komfort hat seinen Preis: Mehrfachlieferungen, Expressversand und Rücksendungen führen zu einem enormen Anstieg an CO₂-Emissionen. Verpackungsmüll und zusätzlicher Transport belasten die Umwelt zusätzlich. Nachhaltigere Unternehmen setzen auf klimaneutrale Lieferketten, reduzierte Verpackungen und faire Versandmethoden. Jeder Kauf – ob online oder im Laden – beeinflusst, welche Methoden in der Textilienindustrie eingesetzt werden.

Gebrauch: Kleidung im Alltag

Der Alltag eines Kleidungsstücks beginnt, sobald es bei dir ankommt. Wie lange du deine Klamotten trägst, hängt stark von der Pflege und deinen Gewohnheiten ab. Regelmäßiges Waschen, Trocknen und Bügeln können Materialien stark beanspruchen. Besonders chemische Reinigungsmittel oder hohe Temperaturen belasten die Stoffe und die Umwelt. Nachhaltiger ist es, Pflegehinweise zu beachten, um die Lebensdauer deiner Bekleidung zu verlängern. Reparaturen oder kreative Upcycling-Projekte lassen Stoffe länger halten und vermeiden unnötigen Müll.

Fastfashion führt oft dazu, dass ein Outfit nur wenige Male getragen wird, bevor es ersetzt wird. Mit bewussten Entscheidungen, wie dem Kauf hochwertiger oder fair produzierter Mode, kannst du dazu beitragen, den Konsum nachhaltiger zu gestalten und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

Entsorgung: Was passiert mit ausgedienter Kleidung?

Am Ende ihrer Nutzung stellt sich die Frage: Wohin mit ausgedienten Klamotten? Viele Kleidungsstücke landen auf dem Müll, doch das ist weder nachhaltig noch notwendig. Statistisch gesehen kauft jeder Deutsche im Jahr ca. 60 Kleidungsstücke. Da stapeln sich die Müllberge. Outfits in gutem Zustand können verkauft, gespendet oder an Second-Hand-Läden weitergegeben werden. Stark beschädigte Textilien können durch Recycling-Initiativen wiederverwertet werden, um neue Materialien herzustellen. Leider besteht ein Großteil der Fastfashion-Produkte aus Mischgeweben, die schwer zu recyceln sind und oft in Müllverbrennungsanlagen landen.

Nachhaltigere Alternativen sind Upcycling-Projekte, die aus alten Stoffen neue Produkte herstellen, oder die Nutzung von Angeboten, bei denen Hersteller alte Textilien zurücknehmen. Mit bewussten Entscheidungen bei der Entsorgung kannst du Teil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in der Textilienindustrie werden.

Was kannst du tun?

Nachhaltig einkaufen: Qualität statt Quantität

Beim Einkaufen kannst du bereits den Grundstein für eine nachhaltigere Garderobe legen. Achte auf Qualität und langlebige Materialien anstelle von günstigen Fast-Fashion-Produkten. Fair Fashion Labels wie Armed Angels, EarthPositive oder Glore bieten Bodywear an, die unter fairen Bedingungen und umweltfreundlich hergestellt wird. Zertifikate wie GOTS (Global Organic Textile Standard) oder Fairtrade helfen dir, nachhaltige Produkte zu erkennen. Kaufe nur, was du wirklich brauchst, und setze auf zeitlose, vielseitige Stücke, die sich gut kombinieren lassen.

Pflege von Kleidung: Länger tragen, weniger kaufen

Die richtige Pflege verlängert die Lebensdauer deiner Garderobe erheblich. Befolge die Pflegehinweise auf dem Etikett und vermeide zu häufiges Waschen – oft reicht Lüften aus. Wasche deine Klamotten bei niedrigen Temperaturen, um Energie zu sparen und sie zu schonen. Vermeide Trockner, da sie Stoffe stark belasten, und repariere kleine Schäden wie Löcher oder lose Nähte, statt das Kleidungsstück wegzuwerfen. Mit Reparatur-Services einiger Hersteller kannst du deine Lieblingsstücke sogar professionell auffrischen lassen.

Outfits wiederverwenden und recyceln

Ausgetragene Kleider müssen nicht im Müll landen. Verkaufe oder verschenke sie auf Plattformen wie Kleiderkreisel (jetzt Vinted) oder bringe sie in Second-Hand-Läden.

Ein gut sortierter Second-Hand Laden.
Oft lassen sich im Second-Hand-Laden echte Schätze finden. | Credits: Burgess Milner

Stark beschädigte Stücke können in Textil-Recycling-Initiativen wie I:Collect gegeben werden, die aus alten Klamotten neue Materialien herstellen. Marken wie Patagonia und Mud Jeans nehmen alte Kleidung zurück und bieten Reparatur- oder Recycling-Programme an. Auch Upcycling-Projekte, bei denen Outfits kreativ umgestaltet werden, sind eine tolle Möglichkeit, Textilien ein neues Leben zu geben.

Warum es sich lohnt, bewusst mit Kleidung umzugehen

Nachhaltiger Konsum ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart langfristig Geld und sorgt für eine hochwertigere Garderobe. Jedes bewusst gekaufte oder recycelte Outfit reduziert die Nachfrage nach Fastfashion und hilft, Ressourcen zu schonen. Zudem unterstützt du faire Arbeitsbedingungen und trägst dazu bei, eine verantwortungsvollere Modeindustrie zu fördern. Mit kleinen Schritten – wie dem Kauf eines fair produzierten T-Shirts oder der Reparatur einer alten Jeans – kannst du bereits einen Unterschied machen.

Dir gefällt unser Artikel? Hinterlasse eine Bewertung!

5.00 (1 rating(s))
Loading...

Xenia