Am 1. August zeigt sich die Schweiz von ihrer vielfältigsten Seite. In den Grossstädten locken Konzerte, Stadtfeste oder bewusst feuerwerksfreie Programme. Auf dem Land entzünden Dörfer ihre Höhenfeuer, Vereine spielen auf, und hunderte Bauernhöfe laden zum Brunch ein.

Dazu kommen die kantonalen Regeln, die den Umgang mit Feuerwerken unterschiedlich handhaben, sowie die Eigenheiten der Sprachregionen: Während in der Deutschschweiz Lampionumzüge und Bräuche im Vordergrund stehen, prägt in der Romandie der festliche Charakter der cortèges, und im Tessin färbt mediterranes Lebensgefühl die Feiern am See.

Was wird also wo gefeiert? Was ist gleich und wo sind die Unterschiede? Wir haben das für euch mal genauer unter die Lupe genommen.

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Und los geht's

Grossstädte: Feuerwerke, Feste, Tourismus

In den grossen Städten zeigt sich der 1. August von einer besonders bunten Seite, allerdings längst nicht mehr so einheitlich wie früher. Wo früher das grosse Feuerwerk fast selbstverständlich war, setzen die Städte heute sehr unterschiedlich auf Kultur, Tradition oder moderne Stadtfeste. Mancherorts rücken offizielle Ansprachen und musikalische Darbietungen in den Vordergrund, andernorts verwandelt sich der Feiertag in ein breites Volksfest mit Essenständen, Konzerten und Familienprogrammen.

👉  Mehr zu typischen Bräuchen in der Schweiz am 1.August.

Zürich: Reden in historischer Stimmung

Zürich etwa verzichtet seit Jahren bewusst auf ein offizielles Feuerwerk. Die Stadt setzt stattdessen auf eine eher ruhige, feierliche Note: Im Grossmünster findet am Vormittag die offizielle Bundesfeier statt. Auf dem Zwingliplatz gibt es ein Rahmenprogramm mit Musik und Ansprachen, das Besucherinnen und Besucher in das historische Zentrum zieht. Wer trotzdem nicht auf Raketen verzichten will, findet sie in privater Hand: Rund um den Zürichsee steigen am Abend unzählige private Feuerwerke in den Himmel, sodass das Panorama trotzdem farbig leuchtet – nur eben nicht zentral organisiert.

📺 Feuerwerk ja oder nein? Zürich hat sich dagegen entschieden. Schweizerinnen und Schweizer sind geteilter Meinung:

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Zum 1. August gehört eins dazu: Feuerwerke. Vielerorts wird der Schweizer Nationalfeiertag mit Böller und Knallkörper gefeiert, welche am Abend kurzweilig den Himmel erhellen. 🎆 👉 Doch nicht alle sind Fan von Feuerwerk. Gegenstimmen wurden in den letzten Jahren immer lauter und das Thema ist zum Politikum geworden. Aktuell ist beim Bund eine Volksinitiative hängig, die Feuerwerksinitiative. Diese will den privaten Gebrauch von Feuerwerken einschränken. 👉 watson wollte deshalb wissen, ob ihr eher pro oder kontra Feuerwerk seid und was ihr von der Initiative haltet. watson watsonnews news schweiz feuerwerk 1.august nationalfeiertag

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Genf: Kulturprogramm

Ähnlich wirkt die Stimmung in Genf. Dort wird die Fête nationale stark kulturell geprägt. Im Zentrum stehen Konzerte, etwa auf der bekannten Ella-Fitzgerald-Bühne im Parc La Grange, sowie Ausstellungen und Programme mit wechselnden Gästen und Partnerregionen. Auf ein offizielles Feuerwerk verzichtet auch Genf seit einigen Jahren. Wer dennoch die klassischen Elemente sucht, wird in den Vororten fündig: In Gemeinden wie Satigny gehören Fackelumzüge, Alphornklänge, Fahnenschwingen und ein Feuerwerk nach wie vor fest zum Ablauf.

Bern: Urbane Festivalstimmung

Bern wiederum kombiniert Tradition und Volksfest. Auf dem Bundesplatz steht am 1. August ein Tages- und Abendprogramm bereit, das Musik, Essensstände und die offizielle Feier vereint. Dabei entstehen oft spannende Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen in der Hauptstadt: Je nach Jahr ist die Feier beispielsweise mit der BernPride oder einer grossen «Generations Party» verbunden. So wird der Nationalfeiertag zu einem Treffpunkt, der sowohl offizielle Töne als auch urbane Festivalstimmung vereint.

Basel: Schon im Juli wird gefeiert

Ein Blick über die drei Städte hinaus lohnt sich: Basel feiert den Bundesfeiertag seit jeher auf seine eigene Weise – nämlich schon am Vorabend. Am 31. Juli drängen sich Hunderttausende an den Rhein, um das grosse Feuerwerk zu bestaunen, das von Schiffen gezündet wird. Entlang des Ufers entsteht eine kilometerlange Festmeile mit Street Food und Musik. Am 1. August selbst setzt Basel die Feier dann mit einem Höhenfeuer und einem Lampionumzug auf dem Bruderholz fort – eine Kombination aus urbanem Spektakel und traditioneller Feier.

Ländliche Traditionen: Höhenfeuer, Trachten, Dorffeste

Auf dem Land wirkt der 1. August oft ursprünglicher als in den Städten. Während in Zürich oder Genf Kulturprogramme und politische Akzente im Vordergrund stehen, lebt der Nationalfeiertag in den Dörfern von Gemeinschaft, Symbolkraft und überlieferten Ritualen. Typisch sind Höhenfeuer und Dorffeste mit Musik und Trachten.

Höhenfeuer als Symbol der Einheit

Ein Feuer
Bild: Foto von CHUTTERSNAP auf Unsplash

Die Höhenfeuer sind wohl die sichtbarste Tradition am 1. August. Sie verweisen historisch auf Signalfeuer, die in unsicheren Zeiten als Warnsystem dienten. Heute brennen sie auf Bergen und Hügeln, um Einheit und Zusammenhalt zu symbolisieren. Besonders eindrucksvoll ist das Bild, wenn die Feuer gleichzeitig in mehreren Tälern entzündet werden und eine leuchtende Kette über die Landschaft ziehen. So wird das gemeinsame Feiern auch visuell erlebbar. Orte wie der Stoos im Kanton Schwyz verbinden das Feuer mit Alphornklängen und einem Bergprogramm, was die Tradition für Gäste und Einheimische gleichermassen erlebbar macht.

Musik, Trachten und Dorffeste

Während die Höhenfeuer den Himmel erhellen, sorgen im Dorfzentrum oft Vereine, Musikgruppen und Trachtengruppen für Stimmung. Alphornbläser, Jodlerinnen und Fahnenschwinger prägen die Feier, ebenso wie lokale Märkte oder Festwirtschaften. Besonders in der Region Luzern-Vierwaldstättersee ist diese Verbindung von Musik, Brauchtum und Feuer stark ausgeprägt.

👂Wie sich das dann anhört? Ungefähr so:

Der 1.-August-Brunch auf dem Bauernhof

Seit den 1990er-Jahren hat sich der Brunch auf dem Bauernhof zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Was mit wenigen Höfen begann, ist heute ein landesweites Ereignis, an dem Hunderte Betriebe teilnehmen. Rund 270 Bauernhöfe luden 2025 Gäste ein, regionale Spezialitäten direkt auf dem Hof zu geniessen. Der Brunch ist mehr als ein gemütliches Frühstück: Er schafft Nähe zwischen Stadt und Land, gibt Einblick in die Landwirtschaft und zeigt, wie vielfältig die Schweizer Esskultur ist. Dass diese Tradition so beliebt ist, hängt auch damit zusammen, dass sie offen für alle ist – Familien, Touristen und Einheimische finden hier gleichermassen Platz.

👉  Was sonst so gegessen wird? Lies unseren Artikel zu traditioneller Kulinarik am 1. August.

Die Bundesfeier auf dem Rütli

Einen ganz besonderen Stellenwert hat die Feier auf der Rütliwiese am Vierwaldstättersee. Sie gilt als historischer Gründungsort der Schweiz und ist deshalb ein starkes Symbol. Anders als in vielen Dörfern oder Städten ist die Stimmung hier weniger ausgelassen, sondern feierlich und nachdenklich. Jedes Jahr steht ein Thema im Mittelpunkt, 2024 und 2025 etwa «StadtLand», das den Austausch zwischen urbanen und ländlichen Regionen betonte. Wer einmal auf dem Rütli dabei war, spürt: Hier geht es nicht nur ums Feiern, sondern auch darum, sich bewusst zu machen, was die Schweiz zusammenhält.

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Die erste offizielle Bundesfeier auf dem Rütli fand 1891 statt – genau 600 Jahre nach dem legendären „Bundesbrief von 1291“.

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Unterschiede zwischen Kantonen

Die Schweiz wäre nicht die Schweiz, wenn nicht auch der Nationalfeiertag kantonal und sogar kommunal unterschiedlich geregelt wäre. Das zeigt sich vor allem beim Thema Feuerwerk: Während manche Kantone am 1. August Raketen und Böller bewusst einschränken, wird andernorts gross gefeiert. Dazu kommen regionale Eigenheiten in den Städten, die eigene Traditionen entwickelt haben.

Feuerwerke in den Bergkantonen

Gerade in den Alpen spielt der Natur- und Tierschutz eine grosse Rolle. In Graubünden haben viele Gemeinden private Feuerwerke am 1. August ganz verboten. Grund dafür sind nicht nur Waldbrandgefahr in trockenen Sommern, sondern auch Rücksicht auf Wildtiere und Haustiere, die unter dem Lärm leiden. Wer dort feiern will, findet stattdessen oft Höhenfeuer oder ruhigere Dorffeste.

Im Gegensatz dazu erlaubt der Kanton Uri Feuerwerke – allerdings nur unter klaren Auflagen. Dazu gehören Sicherheitsabstände, Rücksichtnahme auf Nachbarschaften und Einschränkungen bei der Uhrzeit. So versucht man, die Tradition zu bewahren und gleichzeitig Konflikte mit Natur und Anwohnern zu vermeiden.

Immer mehr Verbote schweizweit

Auch ausserhalb der Bergregionen nehmen die Einschränkungen zu. Jedes Jahr veröffentlichen Medien Übersichten, welche Gemeinden Feuerwerke zulassen und wo sie verboten sind. Der Trend zeigt klar nach oben: Immer mehr Orte setzen auf Verbote oder strenge Regeln, sei es aus Gründen der Sicherheit, des Umweltschutzes oder wegen wachsender Kritik an Lärm und Feinstaub.

Städtische Eigenheiten: Zürich und Basel

Neben den kantonalen Unterschieden haben die grossen Städte ihre eigenen Wege gefunden. Zürich verzichtet schon länger auf ein offizielles Feuerwerk. Stattdessen setzt die Stadt auf ein eher zurückhaltendes Programm mit offizieller Bundesfeier im Grossmünster und Veranstaltungen auf dem Zwingliplatz. Die privaten Feuerwerke rund um den Zürichsee ersetzen für viele das Spektakel – aber eben individuell und dezentral.

Basel wiederum ist das genaue Gegenteil: Hier wird schon am 31. Juli gefeiert, mit einem grossen Rheinfeuerwerk, das jedes Jahr Hunderttausende ans Ufer lockt. Entlang des Flusses entsteht eine lange Festmeile mit Street Food, Musik und ausgelassener Stimmung. Am 1. August selbst folgen noch traditionelle Elemente wie ein Höhenfeuer und ein Lampionumzug auf dem Bruderholz.

Lies mehr zur Geschichte des 1. August in der Schweiz.

Rolle der Sprachkultur: Deutschschweiz, Romandie und Tessin

Wie gefeiert wird, hängt in der Schweiz nicht nur von Stadt oder Land ab, sondern auch stark von der Sprachregion. Jede Region bringt ihre eigenen Traditionen und kulturellen Einflüsse ein – von bodenständigen Bräuchen in der Deutschschweiz über festliche Umzüge in der Romandie bis hin zur südländischen Note im Tessin. Genau diese Vielfalt macht den 1. August zu einem Tag, der überall ähnlich klingt, aber doch ganz unterschiedlich erlebt wird.

Deutschschweiz: Brunch, Lampions und Weggen

In der Deutschschweiz gehören Lampions und Lampionumzüge fast überall dazu. Kinder tragen ihre bunten Laternen durch die Strassen, begleitet von Musikvereinen und Fahnenschwingern. Dazu kommen die schon beschriebenen Höhenfeuer und die beliebten 1.-August-Brunchs auf Bauernhöfen, die jedes Jahr zehntausende Besucher anziehen. Ein eher kleiner, aber weit verbreiteter Brauch ist der 1.-August-Weggen, ein rundes Festbrötchen, das in vielen Bäckereien angeboten wird.

Romandie: Fackelzüge und Festumzüge

In der Westschweiz zeigt sich der Nationalfeiertag festlicher und stärker auf Umzüge ausgerichtet. Typisch sind die cortèges aux flambeaux, also Fackelumzüge, die oft von Musik, Alphornklängen und Fahnenschwingen begleitet werden. Auch offizielle Ansprachen haben hier traditionell einen wichtigen Platz.

In Rocheray/Le Chenit (VD) etwa gibt es einen grossen Umzug, ein Feuer und ein abschliessendes Feuerwerk. In Satigny (GE) wiederum können Kinder tagsüber Lampions basteln, bevor am Abend Alphornmusik, Fahnenschwingen und ein Feuerwerk folgen. Auffällig ist: Während in der Stadt Genf selbst kein offizielles Feuerwerk mehr organisiert wird, halten kleinere Gemeinden in der Umgebung bewusst an dieser Tradition fest.

Tessin: Feuerwerk mit mediterranem Flair

Im Tessin wirkt der 1. August fast wie ein Sommerfestival am See. In Lugano gibt es 2025 ein grosses Seefeuerwerk, das die Bucht in bunten Farben erleuchtet. Gleichzeitig versucht die Stadt, die Feier nachhaltiger zu gestalten, etwa durch leisere Effekte und Massnahmen zur Reduktion von Lärm und Rauch. 

Ascona geht noch einen Schritt weiter: Dort wird das klassische Feuerwerk teilweise durch «fontane danzanti» ersetzt – eine Wasser- und Musikshow, die fast ebenso spektakulär wirkt, aber deutlich umweltfreundlicher ist. Die Feiern im Tessin zeigen damit, wie stark mediterrane Lebensfreude und Schweizer Traditionen miteinander verschmelzen können.

Spezielle lokale Feste und Eigenheiten

Was den 1. August so lebendig macht, sind nicht nur die grossen Feiern in den Städten oder die Höhenfeuer in den Bergen. In vielen Orten entstehen eigene Traditionen und Spezialitäten, die eng mit der Geschichte oder Kultur der jeweiligen Region verbunden sind. Diese Eigenheiten machen den Feiertag abwechslungsreich und zeigen, wie stark das Lokale die nationale Identität prägt.

Appenzeller Brauchtum mit eigenem Charakter

Im Appenzellerland wird Tradition besonders gepflegt – und das merkt man auch am Nationalfeiertag. Hier sind es nicht die grossen Feuerwerke oder riesigen Bühnen, die den Ton angeben, sondern das Dorfleben im Kleinen. Am Abend versammeln sich die Leute auf den Dorfplätzen, es gibt Apéros mit regionalen Spezialitäten, Musik von Jodelchören oder Blasmusik, und am Hang oberhalb brennt ein Höhenfeuer. Für Gäste von aussen mag es unspektakulär wirken, aber gerade das macht den Reiz aus: Hier zeigt sich die Verbundenheit mit der Region, fernab von touristischem Spektakel.

Das Rütli als nationale Bühne

Zelte und Menschen auf einer Bergwiese
Temporäre Bauten für die Feier auf dem Rütli Bild: Anidaat - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Wir haben sie bereits kurz erwähnt: Einen ganz anderen Charakter hat die Feier auf dem Rütli am Vierwaldstättersee. Die Wiese, die als Wiege der Eidgenossenschaft gilt, ist vielleicht der symbolträchtigste Ort für den 1. August. Wer hier feiert, spürt sofort, dass es nicht nur um Unterhaltung geht. Stattdessen steht die Symbolkraft im Vordergrund: Ansprachen, Alphornklänge und Flaggen schaffen eine feierliche Atmosphäre. Jedes Jahr gibt es ein Motto, das aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift. Auf dem Rütli entsteht so ein Feiertag, der stärker als anderswo auch zum Nachdenken über die Schweiz anregt und so die Bedeutung des 1. August aufleben lässt.

Einheit in der Vielfalt

Der 1. August ist in der ganzen Schweiz derselbe Feiertag und doch wird er überall anders gelebt. In Zürich oder Genf wird bewusst auf grosse Feuerwerke verzichtet, in Bern verwandelt sich der Bundesplatz in ein Festgelände, und Basel feiert traditionell schon am 31. Juli. Auf dem Land prägen Höhenfeuer, Musikvereine und Dorffeste das Bild, während Bauernhöfe mit ihrem Brunch eine Brücke zwischen Stadt und Land schlagen. Dazu kommen die Unterschiede zwischen Kantonen und Sprachregionen, die den Tag noch facettenreicher machen – von Lampionumzügen in der Deutschschweiz über Fackelzüge in der Romandie bis hin zu mediterranem Feuerwerk am Tessiner Seeufer.

Gerade diese Vielfalt zeigt, wie stark lokale Traditionen die nationale Identität prägen. Jede Region setzt eigene Akzente, und trotzdem verbindet alle der gleiche Gedanke: ein gemeinsamer Feiertag, der das Miteinander in den Mittelpunkt stellt!

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Jana Geldner