Am 28. September 2025 hat die Schweiz das E-ID-Gesetz knapp angenommen. Damit steht fest: Der Bund führt eine staatliche, freiwillige digitale Identität ein, samt Infrastruktur für weitere elektronische Nachweise wie Führerausweis oder Diplome. Die politische Kontroverse ebbt aber nicht ab: Der knappe Entscheid, Beschwerden zum Abstimmungskampf und grundsätzliche Bedenken zu Sicherheit, Datenschutz und möglicher Zweckentfremdung nähren Skepsis.

👉 Für den schnellen Einstieg, hier auch nochmal die Schritt-für-Schritt-Erklärung: So funktioniert die digitale Identität.

In diesem Artikel schauen wir uns genau an, wie die neue E-ID funktioniert, welche Sicherheits- und Datenschutzmechanismen tatsächlich greifen und wo Risiken bestehen. Du erfährst, welche Argumente Kritiker ins Feld führen, wie Befürworter darauf reagieren und was technisch und politisch noch offen ist.

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Und los geht's

Was steckt hinter der E-ID?

Die Gesetzeslage

Kern der Vorlage ist das «Bundesgesetz über den elektronischen Identitätsnachweis und andere elektronische Nachweise (BGEID)» vom 20. Dezember 2024. Die Schweiz hat sich bewusst für eine staatlich kontrollierte digitale Identität entschieden: Nach dem Scheitern einer privaten Lösung 2021 wurde das neue Bundesgesetz über den elektronischen Identitätsnachweis und andere elektronische Nachweise (BGEID) im Parlament verabschiedet, wonach der Bund die Herausgabe der E-ID übernimmt.

Der Plan sieht vor, dass die E-ID als App-basiertes System zur Verfügung steht und damit Teil der digitalen Infrastruktur wird. Die Bevölkerung wurde am 28. September 2025 zur Abstimmung aufgerufen, ob das Gesetz gilt. Mit knapper Mehrheit wurde die Vorlage angenommen, was den Weg frei macht für die nächsten Umsetzungs- und Einführungsschritte.

👉 Was jetzt folgt: Gesetzliche Rahmenbedingungen sind gesetzt, die Tech Systeme müssen aufgebaut werden, die App Lösung muss realisiert werden – frühestens ab 2026 sollen erste Dienste live gehen.

Wer die politische Dimension nachlesen will, findet Hintergründe und Resultate in unserem Rückblick zur Abstimmung über die digitale Identität Schweiz.

So soll die E-ID in der Schweiz aussehen

Die digitale Identität wird vom Staat herausgegeben, ist kostenlos, freiwillig und gehört explizit zum Service public. Sie soll den digitalen Nachweis deiner Identität gegenüber Behörden und Unternehmen ermöglichen und perspektivisch weitere amtliche Nachweise in einem Wallet bündeln. Analoge Wege bleiben aber bestehen.

Der Bund setzt dazu eine Vertrauensinfrastruktur auf und stellt eine Testumgebung bereit. Ziel ist eine datensparsame Architektur: Verifizierbare Nachweise werden dezentral in deiner Wallet gehalten; Gegenstellen sollen nur die jeweils nötigen Attribute sehen, idealerweise ohne globale Identifikatoren. Wenn du dich also irgendwo ausweist – zum Beispiel bei einer Behörde oder für einen Altersnachweis im Internet – wird nur das weitergegeben, was wirklich nötig ist. Also etwa: „über 18“, aber nicht dein genaues Geburtsdatum oder deine Adresse.

Wichtig ist auch: Das E-ID-Programm verweist explizit auf digitale Selbstbestimmung als Leitprinzip. Das heißt es soll keine zentrale Nummer oder Datenbank geben, die alle Aktivitäten miteinander verknüpft. Das schützt davor, dass dich jemand im Netz über verschiedene Dienste hinweg nachverfolgen kann. Du entscheidest also selbst, wann und mit wem du welche Daten teilst.

Einen Überblick, wie sich Chancen und Kritik ausbalancieren, findest du auch hier: E-ID Schweiz Vorteile, Nachteile

beenhere
Kurz erklärt: Was ist die E-ID?

Die Schweizer elektronische Identität (E-ID) ist ein offizieller, digitaler Nachweis deiner Identität – herausgegeben vom Bund. Sie ist freiwillig, kostenlos und soll in einer App als sogenanntes „Wallet“ gespeichert werden. Damit kannst du dich bald gegenüber Behörden und Unternehmen ausweisen.

Sicherheit & Datenschutz – Wo steht die Schweiz?

Wenn man über die E-ID spricht, landet man schnell bei der entscheidenden Frage: Wie sicher sind meine Daten wirklich?

Das neue System soll Vertrauen schaffen, doch Sicherheit und Datenschutz hängen davon ab, wie die elektronische Identität technisch umgesetzt wird, wer Zugriff auf welche Daten hat und wie gut die Kontrollmechanismen funktionieren. Der Bund verspricht ein datensparsames, dezentrales Konzept, während Datenschützer auf die Details pochen: Kryptografie schützt nur so lange, bis sie schlecht angewendet wird.

Schauen wir uns also genauer an, wie die Schweizer E-ID funktioniert.

Technik & Architektur der E-ID

Aus technischer Sicht verfolgt die Schweiz einen Ansatz mit verifizierbaren Credentials und Wallets. Dabei stellt ein «Issuer» (z. B. der Bund) einen signierten Nachweis aus, den du lokal speicherst und gegenüber einem «Verifier» selektiv vorzeigst. Diese Entkopplung gilt als datenschutzfreundlich, weil Issuer und Verifier Interaktionen nicht automatisch verknüpfen können.

Die geplante Architektur beruht also darauf, dass deine digitalen Nachweise (Credentials) auf deinem Gerät liegen und nicht unbedingt auf einer zentralen Datenbank. Das reduziert ein Risiko: Wenn jemand in die zentrale Datenbank eindringt, hat er nicht automatisch alle individuellen Daten.

Entscheidend sind jedoch die konkrete Umsetzung der Selektivität, robuste Kryptoverfahren, eine saubere Trennung der Rollen und transparente, möglichst offene Software.

Dennoch: Infrastruktur wie Signatur-Server, Revocations-Register und Vertrauensinfrastruktur bleiben zentral gesteuert. Dort sind Angriffsflächen vorhanden und deren Sicherheit ist entscheidend.

Datenschutz- und Staatsschutzseite

Regulatorisch liegt die Oberaufsicht beim Bund; flankierend gilt das Schweizer Datenschutzrecht. Der EDÖB begleitet die Einführung und kommuniziert Meilensteine wie die öffentliche Testumgebung. Politisch ist der Weg geprägt von der 2021er Ablehnung der privat herausgegebenen E-ID und dem nunmehr staatlichen Modell, das unter intensiver Einbindung der Zivilgesellschaft in der Schweiz entstand.

Nationale & internationale Rahmenbedingungen

Da die Schweiz kein EU-Mitglied ist, aber mit europäischen Standards und internationalen Normen kooperieren will, gelten zusätzliche Herausforderungen für die digitale Identität: Interoperabilität, Anerkennung von Identitätsnachweisen, grenzüberschreitender Datenschutz. Gemäss Gesetz wird erklärt, dass digitale Souveränität und Privatsphäre zentrale Leitprinzipien sind.

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E-ID Risiken: Die grossen Kritikpunkte

Wenn du jetzt denkst „Klingt gut“, stimmt – aber eben nur, wenn alles ideal umgesetzt wird. Und genau hier haken viele Kritikpunkte ein.

Tracking und Profilbildung

Auch wenn Daten dezentral gespeichert werden sollen, besteht das Risiko indirekter Verknüpfung von Nutzungen: Wenn z. B. Firmen oder Behörden systematisch zusätzliche Daten wie Zeitpunkt, Ort, Gerät sammeln, könnten daraus Profile entstehen – etwa: „Diese Person nutzt X online Dienst häufig“. Gegner sprechen von einer Überwachung im kleinen Stil. Zudem bemängeln Kritiker in der Schweiz, dass Gesetzestexte nicht genügend garantieren, wie wenig Zusatzdaten abgefragt werden dürfen.

Zweckentfremdung («Function Creep»)

Heute ist die E-ID freiwillig und analog bleibt möglich. Doch Kritiker warnen, dass sie mittelfristig zum Standard werden könnte. Firmen könnten bevorzugt jene bedienen, die bereits eine digitale Identität haben, oder online Angebote nur noch für E-ID-Inhaber öffnen. Damit entstünde ein Druck (auch wenn keine Pflicht).

Sicherheitsrisiken der Wallets

Ein Smartphone mit E-ID ist nur so sicher wie das Gerät und Betriebssystem selbst. Wenn dein Smartphone kompromittiert ist, könnten Unberechtigte zugreifen. Zentralbetriebene Infrastruktur­komponenten bleiben lohnende Ziele für Angriffe (z. B. auf Signatur-Server).

Kritiker mahnen: Die Infrastruktur ist noch nicht vollständig getestet. Reale Angriffe könnten Schwächen offenbaren.

Digitale Spaltung & Inklusion

Kritisch ist die Frage: Wer bleibt zurück? Auch wenn analoge Kanäle bleiben, verlagert sich Servicequalität oft dorthin, wo digital identifiziert wird. Ohne starke «Offline-First»-Garantie können ältere oder sozial schwächere Menschen faktisch benachteiligt werden.

Auch wenn analog weiter möglich sein soll: Die praktische Realität könnte anders aussehen.

Staatliche Macht- und Datenkonzentration

Einige Gegner sahen im knappen Volks-Ja ein Warnsignal und kritisierten den Auftritt bundesnaher Unternehmen im Abstimmungskampf. Unabhängig von juristischen Bewertungen zeigt die Kontroverse, wie sensibel Vertrauen ist. Die Lehre: Governance muss nicht nur rechtlich sauber, sondern sozial legitimiert und kommunikativ nachvollziehbar sein, mit klaren Sperren gegen Profilbildung und politisch motivierte Zweckausweitungen.

Vertrauen in die E-ID: Was spricht für die digitale Identität?

Damit nicht nur schwarz-gemalt wird: Es gibt überzeugende Argumente für die E-ID, wenn sie richtig umgesetzt wird.

Zum einen: Vereinfachung, Effizienz und Digitalisierung. Heute verlangen viele Online-Dienste Ausweisfotokopien, E-Mails oder Wege via Post. Die E-ID kann das komfortabler, schneller und mit weniger Papier machen. Zum anderen: Wenn schön gemacht, bietet sie echten Datenschutz-Gewinn gegenüber vielen bestehenden Lösungen – z. B. wenn du nur dein Alter nachweist, statt Geburtsdatum, Namen etc. und wenn du die Kontrolle behältst, wem du welche Daten gibst. Eine Sammlung konkreter Use Cases und Stolpersteine findest du hier: E-ID Anwendung im Alltag.

Auch auf internationaler Ebene: Die Schweiz bleibt wettbewerbsfähig und bei der Digitalisierung anschlussfähig – ein Vorteil für Wirtschaft und Verwaltung.

💡 Übrigens: Schon ab der Einführung soll die E-ID in der Schweiz mehr sein als nur ein digitales Login. Sie öffnet den Zugang zu zahlreichen amtlichen und privaten Diensten. Die folgende Übersicht zeigt, was bereits möglich sein wird und welche Funktionen später dazukommen könnten:

Mit der E-ID möglich ab EinführungMögliche zukünftige Anwendungen
Altersnachweis online erbringenBetreibungsregisterauszug bestellen
Bankkonto online eröffnenVolksinitiativen und Referenden elektronisch unterschreiben
Elektronische Signaturen nutzenWeitere amtliche Nachweise im Wallet speichern
Im Organ- und Gewebespenderegister eintragen
Mobiltelefonvertrag abschliessen
Schweizweites Behördenlogin nutzen
Strafregisterauszug bestellen
Unternehmen online gründen

Wie sicher ist die digitale Identität Schweiz?

Also: Wie sicher ist die E-ID wirklich?

Sicherheit ist bei der E-ID kein einzelnes Feature, sondern ein ganzes System aus Architektur, Kryptografie, Governance und menschlicher Praxis.

Rein technisch betrachtet ist die neue Schweizer Lösung auf einem hohen Niveau: Sie nutzt moderne kryptografische Verfahren, um Identitätsnachweise digital zu signieren, und setzt auf eine dezentrale Speicherung in der persönlichen Wallet statt auf zentrale Datenbanken. Damit reduziert sich das Risiko grossflächiger Datenlecks oder zentraler Missbräuche deutlich.

Auch die Trennung der Rollen zwischen Aussteller, Nutzer und Prüfstelle schafft zusätzliche Schutzschichten – ein Prinzip, das in internationalen Standards wie verifiable credentials als „Privacy by Design“ gilt.

Doch absolute Sicherheit gibt es auch hier nicht. Jede digitale Infrastruktur steht und fällt mit der korrekten Implementierung, den Updates, den Geräten der Nutzer und den Sicherheitspraktiken der beteiligten Organisationen. Phishing, Schadsoftware oder unsichere Verifier-Systeme bleiben reale Gefahren.

Auch der Datenschutz hängt davon ab, dass Gegenstellen nicht mehr Daten verlangen, als nötig, und dass Kontrollinstanzen Verstösse konsequent sanktionieren.

Insofern ist die E-ID sicher angelegt, aber nur so vertrauenswürdig, wie ihr gesamtes Ökosystem gepflegt wird. Sie schafft eine solide technische Basis. Doch Vertrauen entsteht erst durch transparente Umsetzung, offene Prüfberichte und den politischen Willen, Datenschutz langfristig über Bequemlichkeit zu stellen.

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Jana Geldner