Franklin Delano Roosevelt war der 32. Präsident der USA und hatte mit 12 Jahren die längste Amtszeit. Nur wenige Jahre nach seinem Tod wurde der 22. Zusatzartikel verabschiedet, der festlegt, dass niemand mehr als zweimal zum Präsidenten gewählt werden darf. Damit bleibt er der einzige Präsident mit mehr als zwei Amtszeiten.
Was aus seiner Präsidentschaft vor allem im Gedächtnis bleibt, sind die innenpolitischen Reformen zur Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise. Stichwort: New Deal. Möchtest du mehr über Roosevelts Leben sowie seine politischen Erfolge und Leistungen erfahren, dann solltest du weiterlesen.
Franklin D. Roosevelt Steckbrief:
- Geboren: 30. Januar 1882
- Gestorben: 12. April 1945
- Präsidentschaft: 1933 bis 1945 (drei Amtszeiten)
- Besonderheit: der am längsten amtierende US-Präsident
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Franklin D. Roosevelt in seinen jungen Jahren
Geboren wurde Franklin D. Roosevelt am 30. Januar 1882 in Hyde Park, New York. Durch seine Eltern Sara und James Roosevelt – ein vermögender Aristokrat und Eisenbahnpräsident – entstammte er einer wohlhabenden Familie. Um nicht zu sagen einer der reichsten und angesehensten Familien New Yorks.
Damit hatte er das Privileg einer ausgezeichneten Schulbildung. Bis zu seinem 14. Lebensjahr zunächst durch Privatlehrer und schliesslich auf der Groton-Schule in Massachusetts. Schon in jungen Jahren unternimmt er mit seiner Familie mehrere Reisen nach Europa und verbrachte so einen Teil seiner Kindheit dort.
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Darunter drei Monate in Bad Nauheim, Hessen, während eines Kuraufenthalts seiner Eltern. Dort besuchte er auch die Schule, entwickelte aber eine Abneigung gegen die Deutschen. Ein negatives Bild, das auch schon sein Vater vertreten hatte.
Dennoch lernte er fliessend Deutsch und Französisch zu sprechen und studierte von 1900 bis 1904 auf Wunsch seiner Eltern an der Harvard-Universität. 1904 bis 1907 folgte ein Jurastudium an der Columbia-Universität. Sein Vater legte grossen Wert auf klassische Kultur- und Bildungsstandards.
Am 17. März 1905 heiratete er Eleanor Roosevelt, die Nichte seines Cousins 5. Grades und des 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt. Eleanor selbst wurde auch später zu einer bekannten Person des öffentlichen Lebens und engagierte sich für zahlreiche soziale Projekte. Gemeinsam bekamen sie zwischen 1906 und 1916 sechs Kinder, von denen zwei ebenfalls eine politische Laufbahn einschlugen.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
30. Januar 1882
Geburt
in Hyde Park, New York
Bis 1896
Privatunterricht
und zahlreiche Europa-Reisen mit der Familie
1896 bis 1900
Schulbildung
in der Groton-Schule nordwestlich von Boston
1900 bis 1904
Studium
an der Harvard-Universität
1904 bis 1907
Jura-Studium
an der Columbia-Universität
17. März 1905
Hochzeit
mit Eleanor Roosevelt
Apropos Bildung: Ein solches Privileg hatte der erste Präsident der USA nicht.
Franklin D. Roosevelt: Sein Weg in die Politik
Obwohl seine Abschlussnote nur durchschnittlich war, konnte er nach seinem Abschluss 1907 dank guter Kontakte in einer renommierten New Yorker Anwaltskanzlei anfangen. Obwohl er zuvor noch nie ein politisches Amt innehatte, wurde Roosevelt als Mitglied der Demokratischen Partei im Jahr 1910 Senator im Parlament des Staates New York.
Mit nur 28 Jahren. Damit hat er einen Sitz im Senat eines Bundesstaats gewonnen, der sich seit 16 Jahren in der Hand der Republikaner befindet. Nur drei Jahre später wurde er vom neu gewählten Präsidenten Woodrow Wilson als Unterstaatssekretär in das Marineministerium berufen. Ein Amt, das er bis 1920 ausübte.
Während des Ersten Weltkriegs plädierte er für den Ausbau der Kriegsmarine und den Kriegseintritt der USA. 1919 wurde er zum Leiter der amerikanischen Demobilisierung in Europa.
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1921 erkrankte Roosevelt mit 39 Jahren lebensbedrohlich, vermutlich an Polio und ist seitdem von den Hüften abwärts gelähmt. Daher kann er keinen Schritt mehr eigenständig gehen und benötigt zur Hilfe Krücken und kiloschwere Beinstützen.
Bereits 1920 bewarb er sich um die Vizepräsidentschaft, allerdings ohne Erfolg. Die Wahl gewann der Republikaner Warren G. Harding. Doch Roosevelt kann sich als beliebtester Demokrat etablieren.
Obwohl er durch seine Erkrankung schwer gehbehindert wurde, setzte er seine politische Karriere fort und wurde 1928 mit knapper Mehrheit erstmals und 1930 erneut zum Gouverneur von New York gewählt. Das machte ihn zum aussichtsreichen Kandidaten der Demokraten für die nächsten Wahlen. Und tatsächlich gewann er 1932 die Präsidentschaftswahlen gegen H. C. Hoover.
Roosevelts Präsidentschaft: 1933 bis 1945
Die Präsidentschaftswahl von 1932 – auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise – entschied der Demokrat für sich. Und das, nach zwölf Jahren, in denen das Weisse Haus von Republikanern dominiert wurde. Insgesamt wurde Roosevelt viermal gewählt, was keinem anderen US-Präsidenten gelang.
Dabei waren die Erwartungen recht hoch – innen. wie auch aussenpolitisch. Denn in seine Amtszeiten fielen die Weltwirtschaftskrise 1929 und der Zweite Weltkrieg 1939 bis 1945. Am 4. März 1933 wurde er als Präsident der USA vereidigt und leitete noch in diesem Jahr ein Hilfs- und Sanierungsprogramm für die amerikanische Wirtschaft sowie das Finanzwesen ein.
Hier einen Überblick über Roosevelt Stationen in der Politik:
1907 bis 1910
Rechtsanwalt
in einer New-Yorker Firma
1910 bis 1920
Senator
im Parlament des Staates New York
1919
Leiter
der amerikanischen Demobilisierung in Europa
1928 bis 1932
Gouverneur
von New York; erneuter Sieg 1930
1932
Sieg
in den Präsidentschaftswahlen gegen H. C. Hoover
1933 bis 1945
Präsident
der Vereinigten Staaten von Amerika
Bekämpfung der Wirtschaftskrise
Um gesellschaftliche Spannungen zu dämpfen und die wirtschaftliche Depression zu bekämpfen setzt er sich für den sogenannten "New Deal" ein. In den Reformen geht es unter anderem um die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, beispielsweise durch die Einrichtung von Arbeitscamps für junge Arbeitslose.
Der New Deal war eine Reihe von Wirtschafts- und Sozialreformen als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise. Relevante Punkte dabei waren eine Arbeitslosenunterstützung und Mindestlohn.
Damit verwirklicht er Stück für Stück sein Ziel vom Sozialstaat und gleichzeitiger Erholung der Wirtschaft. Das sicherte ihm die Zustimmung einer breiten Masse der Bevölkerung. So verwunderte es nicht, dass er 1936 mit einer überwältigenden Mehrheit erneut zum Präsidenten gewählt wird.
Im folgenden Jahr erklärte der Oberste Gerichtshof Teile seiner Gesetzgebung für verfassungswidrig. Roosevelts Versuch, die Richter abzulösen scheiterte jedoch, da die Konservativen im Kongress Widerstand leisteten. Doch Präsident Roosevelt setzte sich nicht nur für sein eigenes Land, sondern auch für den Frieden weltweit ein.
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Zweiter Weltkrieg
Bis 1939 zielte seine Aussenpolitik darauf ab, die japanische Expansionspolitik zu begrenzen und auf eine Isolierung der totalitären Regierungen – von Adolf Hitler einerseits und Benito Mussolini andererseits. Am 14. April 1939 lehnten sowohl Hitler als auch Mussolini die Forderung von Nichtangriffsgarantien für 31 europäische Staaten ab.
Ende August schlägt Roosevelt gemeinsam mit dem französischen Ministerpräsidenten und Papst Pius XII. eine Vermittlung zwischen Deutschland und Polen vor. Doch nur wenige Tage später, am 3. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Dabei erklärte Präsident Roosevelt die Neutralität der USA.
Die einzige Sache, die wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst.
Franklin D. Roosevelt
Etwa ein Jahr später, im November 1940, entschliesst er sich für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Aufgrund der Überzeugung, dass Europa ohne die Unterstützung der USA unter deutsche Herrschaft fallen würde. Und er gewinnt auch diese Wahl mit eindeutiger Mehrheit. Mit dem sogenannten Leih-Pacht-Gesetzt engagierte er sich für die Stärkung der britischen Kriegswirtschaft durch amerikanische Kredite.
Während sein Versuch, die Mehrheit der US-Bevölkerung für den Kriegseintritt zu gewinnen, scheiterte, griff Japan den US-Militärstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember 1941 an. Nur einen Tag später folgte die gegenseitige Kriegserklärung. Etwa zwei Wochen später einigen sich Roosevelt und der britische Ministerpräsident Winston Churchill auf Grundlagen für die Vereinten Nationen.
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Damit bildete sich ein gemeinsamer Kriegsrat, dessen Ziel es war, zunächst gegen Deutschland, Italien und Japan als Achsenmächte vorzugehen.
Eine grosse Rolle spielte auch seine Zusammenarbeit mit der Regierung der Sowjetunion. Zum einen war er überzeugt, dass die militärische Lage das erfordert. Zum anderen fand er, dass gute Beziehungen zur Sowjetunion auch in der Nachkriegszeit nützlich sein würden.
Im Januar 1943 fand die Konferenz von Casablanca statt. Die Beratungen von Roosevelt und Churchill ergaben die Forderung der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Ende desselben Jahres fand eine Konferenz in Teheran statt. Dabei beschlossen Roosevelt, Churchill und Josef W. Stalin die Unterstützung der jugoslawischen Widerstandsbewegung.
Insgesamt setzte sich Roosevelt auf den Konferenzen von Casablanca, Teheran und Jalta für eine neue Weltordnung ein, die von den Vereinten Nationen, kurz UNO, getragen werden sollte. Und das unter Einbeziehung der Sowjetunion. Dabei entwickele sich die Idee eines machtpolitisch ausgerichteten Systems gemeinschaftlicher Sicherheit.
Erst im Februar 1945, auf der Konferenz von Jalta, wird Frankreich als gleichberechtigte alliierte Besetzungsmacht anerkannt. Nach dieser Konferenz zieht sich Präsident Roosevelt aus gesundheitlichen Gründen nach Warm Springs zurück.
Manahattan-Projekt
Schon im August 1939 warnte der in die USA ausgewanderte Albert Einstein Roosevelt vor dem möglichen Bau einer Atombombe im Dritten Reich. Das trieb die Forschung und Entwicklung einer amerikanischen Atombombe voran, da Roosevelt die Befürchtung äusserst ernst nahm. Wenig später wurde das streng geheime Manhattan-Projekt ins Leben gerufen.
Während die Deutschen den Plan des Baus einer Nuklearwaffe fallengelassen haben, wurden die amerikanischen Forschungen und der Bau von Kernwaffen erfolgreich abgeschlossen. Damit waren die USA zur ersten Atommacht.
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Franklin D. Roosevelt: Gesundheit und Tod
1944 wurde Roosevelt zum vierten Mal zum US-Präsidenten gewählt. Für seine vierte Amtszeit plante er, den Zweiten Weltkrieg zu einem erfolgreichen Ende zu führen und die Nachkriegsordnung zu gestalten. Im Fokus stand dabei die Gründung der Vereinten Nationen zur langfristigen Wahrung des Weltfriedens. Die letzten Monate seiner Präsidentschaft waren jedoch stark von gesundheitlichen Problemen gezeichnet.
Er litt nämlich an schwerer Hypertonie, Arteriosklerose und Herzinsuffizienz. Sein Zustand verschlechterte sich rapide und am 12. April 1945 erlitt er einen schweren Schlaganfall, an welchem er noch am selben Tag verstarb. Kurz nach Beginn seiner vierten Amtszeit. Und kurz vor der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen im Zweiten Weltkrieg.
Sein Tod hinterliess wurde tief betrauert und hinterliess eine Lücke in der Weltpolitik, die er massgeblich geprägt hatte. Die Präsidentschaft übernahm sein Vizepräsident Harry S. Truman. Doch Roosevelt ist auch heute noch für seine Rolle während der Grossen Depression und des Zweiten Weltkriegs bekannt. Sein Führungsstil und seine Vision prägten die USA nachhaltig und festigten ihre Rolle als globale Supermacht.