In der Wirtschaftspolitik gibt es zwei zentrale Theorien: den Keynesianismus und den Monetarismus. Der Keynesianismus betont die Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und den aktiven Staatseingriff, während der Monetarismus den Fokus auf die Steuerung der Geldmenge und die Angebotsseite legt.

Beide Theorien haben großen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik und prägen, wie Staaten auf wirtschaftliche Krisen reagieren. In diesem Artikel zeigen wir dir die wichtigsten Unterschiede und die Auswirkungen beider Ansätze für die Wirtschaftsordnung.

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Und los geht's

Keynesianismus einfach erklärt

Beim Keynesianismus handelt es sich um den nachfrageorientierten Ansatz der Wirtschaftspolitik, bei dem der Staat direkten Eingriff in die Marktwirtschaft hat. Dieser Ansatz wurde vom britischen Ökonom, Politiker und Mathematiker John Maynard Keynes begründet.

Im Fokus steht hier die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Also die Nachfrage von Privatpersonen nach Konsumgütern, etwa Lebensmittel und Kleidung sowie die Nachfrage von Unternehmen nach Investitionsgütern wie Grundstücken, Immobilien und Maschinen.

Dabei passen die Unternehmen ihr Angebot an Waren und Dienstleistungen an die nachgefragte Menge an. Je nachdem wie hoch die Nachfrage ist, wird entsprechend auch die Produktion angepasst. Abhängig davon werden auch Mitarbeiter eingestellt oder entlassen, die dann wiederum mehr oder weniger Geld für den eigenen Konsum zur Verfügung haben.

Damit werden die Auswirkungen des Beschäftigungsgrads auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage deutlich. Insgesamt gilt: Geht es der Wirtschaft eines Landes gut, dann ist auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage hoch. Geht es ihr hingegen schlecht, dann ist auch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage gering. In diesem Fall muss der Staat – laut Keynes Theorie – eingreifen, um die Wirtschaft wieder zu stabilisieren.

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Was ist Keynesianismus?

Der Keynesianismus ist eine Wirtschaftstheorie, die von John Maynard Keynes entwickelt wurde und die Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage für das Wirtschaftswachstum betont.

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Grundprinzipien der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik

Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, auch bekannt als Keynesianismus, basiert auf der Idee, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage entscheidend für das wirtschaftliche Wachstum und die Beschäftigung ist.

Laut dem Begründer John Maynard Keynes fragt der private Sektor in Zeiten wirtschaftlicher Schwäche nicht genug nach, um Vollbeschäftigung und Wachstum zu gewährleisten. Daher ist es in solchen Phasen der Rezession die Aufgabe des Staates, einzugreifen, um die Nachfrage zu stimulieren.

In einem konjunkturellen Tief soll der Staat antizyklisch agieren und Geld ausgeben, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Beispielsweise indem er Straßen baut oder öffentliche Gebäude renoviert. Geht es der Wirtschaft wieder gut, spart der Staat Geld, um die Staatsverschuldung abzubauen. Das kurbelt die Wirtschaft an und die Nachfrage steigt, was wiederum zu einem steigenden Angebot und mehr Produktion führt.

Es werden wieder mehr Mitarbeitende eingestellt, die wieder mehr konsumieren können. Damit ist der Abschwung beendet und ein neuer wirtschaftlicher Boom beginnt. In dieser Phase des Aufschwungs agiert der Staat ebenfalls antizyklisch.

Das bedeutet, während Haushalte und Unternehmen viel Geld ausgeben, spart er und erhöht die Steuer. Damit soll die Staatsverschuldung ausgeglichen werden, die er während der Rezession gemacht hat. Doch wie sieht die Entwicklung aus, wenn es keinen Eingriff gibt?

Was passiert ohne staatlichen Eingriff?

In einer Wirtschaft, die im Aufschwung ist, also gut läuft, geben Haushalte und Unternehmen viel Geld aus und sparen nur wenig. Es gibt also eine hohe gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Und dieser wollen Unternehmen mit einem großen Angebot gerecht werden. Entsprechend produzieren sie mehr Güter, wofür sie mehr neue Mitarbeitende benötigen. Die Beschäftigung steigt also.

Zwei Frauen sitzen am Tisch vor einem Dokument, das eine von beiden unterschreibt
Eine hohe gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöht die Beschäftigung (Credits: Gabrielle Henderson – Unsplash – 2019)

Gleichzeitig haben die privaten Haushalte mehr Geld zur Verfügung, was dazu führt, dass sie auch mehr konsumieren. Dadurch steigt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage noch stärker, was wiederum zu einer höheren Produktion, mehr Einstellungen und einer höheren Kaufkraft führt. Dieser Kreislauf setzt sich so lange fort, bis Vollbeschäftigung herrscht.

Die Situation kann aber auch umgekehrt sein. Befindet sich die Wirtschaft in einer schlechten Situation, also in einer Rezession, konsumieren die Haushalte weniger. Somit müssen Unternehmen ihr Angebot an Gütern und Dienstleistungen reduzieren und können weniger produzieren.

Das wiederum führt dazu, dass Mitarbeitende entlassen werden, die Arbeitslosigkeit steigt und entsprechend weniger Geld zur Verfügung haben. Sie sind verunsichert, kaufen nur noch das Nötigste und sparen stattdessen. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt also weiter, was zu noch weniger Angebot und mehr Entlassungen führt. Auch diese negative Entwicklung setzt sich immer weiter fort und es kommt zur Depression.

Weißt du übrigens, was die soziale Marktwirtschaft ist?

Vorteile des Keynesianismus

Keynes Ansatz bietet effektive Maßnahmen, um Arbeitslosigkeit in Krisenzeiten zu bekämpfen. Durch antizyklische Investitionen des Staates wird die gesamtwirtschaftliche Nachfrage gestärkt, was Unternehmen zur Produktion und zur Einstellung von Arbeitskräften anregt. Die Theorie geht davon aus, dass gezielte Ausgaben in Infrastruktur oder soziale Programme das Wachstum fördern.

Keynesianische Ansätze können wirtschaftliche Einbrüche mildern und helfen, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen, indem sie die Schwächen einer rein auf Geldpolitik fokussierten Steuerung überwinden.

Nachteile des Keynesianismus

Andererseits werden die Annahmen über die Wirkung staatlicher Eingriffe kritisch betrachtet. Denn nicht alle Maßnahmen wirken sofort oder wie geplant. Antizyklische Ausgaben können zu hoher Staatsverschuldung führen, wenn sie nicht rechtzeitig zurückgefahren werden. Zudem könnte eine übermäßige Stützung der Nachfrage langfristig zu Inflation führen. Kritiker bemängeln zudem, dass eine Vernachlässigung der Geldpolitik wirtschaftliche Stabilität gefährden kann.

Monetarismus einfach erklärt

Das genaue Gegenteil des Keynesianismus ist der Monetarismus. Dieser Ansatz wurde in den 1960er Jahren vom US-amerikanischen Ökonom Milton Friedman entwickelt. Laut ihm funktioniert die Wirtschaft am besten, wenn der Staat sich heraushält. Er soll lediglich die Geldmenge steuern, die sich in Umlauf befindet. Einige Teile Friedmans Theorie wurden später in den 1980er Jahren vor allem in den USA und Großbritannien umgesetzt.

Der Monetarismus hat eine angebotsorientierte Sicht auf die Wirtschaft und ist daher auch als angebotsorientierte Wirtschaftspolitik bekannt. Demnach hängt das Wirtschaftswachstum nur davon ab, wie viel insgesamt angeboten wird. Laut Friedman gibt es also eine direkte Beziehung zwischen Angebot und Geldmenge in einer Volkswirtschaft.

Das Angebot ergibt sich aus der Gütermenge und dem Preisniveau. Je größer das Angebot an Ware in einem Markt und je höher das Preisniveau, desto höher muss auch die Geldmenge sein, die in Umlauf ist. Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen der Geld- und Gütermenge zu schaffen, um das Preisniveau stabil zu halten. Das bedeutet: Geld- und Gütermenge müssen gleichmäßig wachsen. Ist das nicht der Fall, kann das fatale Folgen haben:

  • Wächst das Angebot an Gütern stärker als die Geldmenge, kommt es zur Deflation: das Geld wird knapp.
  • Wächst hingegen die Geldmenge schneller als das Angebot an Waren, kommt es zur Inflation: das Preisniveau steigt.

Friedmans Idee ist es, dass die staatliche Notenbank eine stabile Geldpolitik gewährleistet, indem sie die Geldmenge an die Entwicklung des Angebots anpasst. Ansonsten soll sich der Markt selbst regulieren können. Der Staat legt dafür nur die Rahmenbedingungen fest.

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Was ist Monetarismus?

Der Monetarismus ist eine Wirtschaftstheorie von Milton Friedman, die den Fokus auf die Kontrolle der Geldmenge legt. Demnach funktioniert der Markt am besten, wenn sich der Staat aus der Wirtschaft raushält.

Übrigens: Die zentral gesteuerte Planwirtschaft gehört zu den umstritteneren Wirtschaftsordnungen.

Vorteile des Monetarismus

Den größten Vorteil sehen Befürworter darin, dass der Monetarismus die Effizienz des Marktes betont und seine Selbstregulierung unterstützt. Die Freiheiten am Markt maximieren das Potenzial für Wettbewerb und Innovationen. Außerdem sollen laut ihnen übermäßige staatliche Eingriffe in die Wirtschaft zu unnötigen Ausgaben und Verboten führen können.

Ist die Rolle des Staates hingegen begrenzt, bietet sich eine größere Freiheit für die Unternehmen und ihre individuellen Entscheidungen. Darüber hinaus legt der Monetarismus Wert auf langfristige wirtschaftliche Stabilität, indem er sich eine überschaubare Inflationsrate und die Vermeidung von Wirtschaftskrisen zum Ziel macht.

Nachteile des Monetarismus

Kritik gibt es, wie erwartet, insbesondere von den Anhängern des Keynesianismus. Ihnen zufolge ist es zu einfach, eine direkte und vorhersehbare Korrelation zwischen Geldmenge und Wirtschaftsleistung anzunehmen. Damit werde die Komplexität und Vielfalt der wirtschaftlichen Realität vernachlässigt.

Weiter ignorieren Monetarismus-Anhänger Marktversagen – etwa den CO2-Ausstoß, wo der Eingriff des Staates nötig wäre. Darüber hinaus setzt der Monetarismus eine dauerhafte Stabilität der Einkommen der privaten Haushalte voraus, was tatsächlich aber nur wenig realistisch ist.

Keynesianismus vs. Monetarismus: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Der Keynesianismus und der Monetarismus sind zwei der einflussreichsten Wirtschaftstheorien, die jedoch unterschiedliche Ansätze verfolgen. Beide Theorien zielen darauf ab, wirtschaftliche Stabilität und Wachstum zu fördern, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Herangehensweise.

Keynes Theorie legt den Fokus auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Demnach sollte der Staat durch antizyklische Maßnahmen eingreifen, um Nachfrage und Beschäftigung zu fördern. Friedmans Ansatz hingegen betont die Kontrolle der Geldmenge und sieht den Markt als sich weitgehend selbst regulierend an. Monetaristen gehen davon aus, dass stabile Preise und ein geringes Inflationsrisiko die Grundlage für langfristiges Wachstum sind.

Ein wichtiger Unterschied liegt in der Rolle der Geldpolitik. Für die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik ist sie das zentrale Instrument, während die nachfrageorientierte Sicht sie als weniger effektiv ansieht und stattdessen auf fiskalpolitische Maßnahmen setzt.

Gemeinsam haben beide Theorien die Erkenntnis, dass staatliches Handeln in der Wirtschaft eine Rolle spielt, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß und mit unterschiedlichem Fokus. Hier ein Überblick über die wichtigsten Aspekte beider Theorien:

Aspekte:Keynesianismus:Monetarismus:
FokusNachfrageorientierte WirtschaftspolitikKontrolle der Geldmenge
HauptinstrumentFiskalpolitik (Staatsausgaben und Steuern)Geldpolitik (Inflationskontrolle)
Rolle des StaatesAktiv, v. a. in KrisenzeitenBegrenzter Eingriff, Markt reguliert sich selbst
ZielVollbeschäftigung, KonjunktursteuerungPreisstabilität, langfristiges Wachstum

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