Kaum eine Königsfamilie auf der Welt steht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit wie die britische. Die reiche Geschichte, das hohe Ansehen und in den Vergangenen Jahrzehnten auch einige Skandale trugen dazu bei. Dabei stets souverän geblieben: Queen Elizabeth II. Nach ihrem Tod 2022 steig ihr Sohn Charles auf den Thron. So viel wissen die meisten. Doch über "The Royal Family" gibt es noch einiges mehr zu erfahren. Daher zeigen wir dir in diesem Artikel kurz:
- die Regeln der britischen Thronfolge,
- einen Einblick in die heutige Bedeutung der Monarchie,
- welche Mitglieder die Königsfamilie hat und welche Aufgaben sie erfüllen und
- alles, was du über die Thronbesteigung von Königin Elizabeth II. wissen musst.
So ist die Thronfolge der britischen Monarchie geregelt
Nach 70 Jahren Regentschaft verstarb Queen Elizabeth II. 2022. Heute ist ihr Sohn König Charles III. Staatsoberhaupt von Grossbritannien. Doch nach der Bekanntgabe seiner Krebserkrankung stellt sich die Frage, wie es nach ihm in der Thronfolge in England weitergehen würde. Wie sind die Regelungen in Bezug auf die Thronfolge. So viel ist sicher: Der Thron bleibt nicht unbesetzt.
Regeln der britischen Thronfolge
Die Thronfolge im britischen Königshaus wird grundsätzlich durch drei Regelungen bestimmt: die Bill of Rights von 1689, die Royal Marriages and Succession to the Crown Bill von 2009 und den Act of Settlement von 1701 (dazu unten mehr). Während seit 2011 vorrangig die Reihenfolge der Geburt entscheidend ist, spielte bis dato in erster Linie das Geschlecht die wichtigere Rolle. Das gilt aber nur für Nachkommen die vor 2011 geboren wurden. So kommt Herzog Andrew in der Thronfolge noch vor seiner Schwester Anne, obwohl sie früher geboren wurde.
... sind generell zwei Gruppen.
Erstens: Katholiken, wobei das Erbrecht für nicht katholische Kinder von Katholiken nicht erlischt.
Und zweitens: Kinder unverheirateter Paare. Hieran ändert auch eine nachträgliche Hochzeit nichts.
Act of Settlement: Was ist das?
Der 1701 erlassene Act of Settlement schreibt vor, dass nur noch Protestanten auf dem britischen Thron sitzen dürfen, das heisst: nur Angehörige der anglikanischen Kirche und keine Katholiken. Eine Massnahme, um die Erbfolge nach langer Zeit politischer Unruhen eindeutig festzulegen. Der Act of Settlement wurde 2015 dahingehend modernisiert, dass ab 2011 geborene Nachfahren nicht mehr aufgrund ihres Geschlechts in der Thronfolge benachteiligt werden dürfen.
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Ein Blick hinter die Kulissen der britischen Monarchie
Das Vereinigte Königreich, bestehend aus England, Schottland, Wales und Nordirland, ist eines der wenigen Länder, in denen noch eine Monarchie herrscht. Um genau zu sein: eine konstitutionelle Monarchie. Was genau das bedeutet und wie sich die britische Monarchie über die Jahrhunderte entwickelt hat, schauen wir uns nachfolgend an.

Was ist eine konstitutionelle Monarchie?
In einer konstitutionellen Monarchie gibt es einen Monarchen – also König oder Königin – dessen Macht durch die Verfassung geregelt wird, während sie in einer absoluten Monarchie unbeschränkt ist. Das heisst der König bzw. die Königin teilt sich in einer konstitutionellen Monarchie die Macht mit dem gewählten Parlament und kann theoretisch Einfluss auf das Parlament ausüben, hat aber nicht das alleinige Bestimmungsrecht.
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Die Anfänge der Monarchie in Grossbritannien
Die Geschichte der Institution reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, um genau zu sein: bis ins Jahr 1066, als Wilhelm der Eroberer (William I.) England eroberte und nach der Schlacht von Hastings zum König von England wurde. Sein Urenkel König Harry II. eroberte 1169 Irland und dessen Urenkel, Edward I., Wales sowie Teile von Schottland.
Über die Zeit wurde der Thron neben der Normannischen Dynastie (1066 bis 1154) und der Angevinischen Dynastie (1154 bis 1399) auch von einer Reihe weiterer Häuser besetzt:
- Haus Lancaster: 1399 bis 1461 und 1470 bis 1471
- Haus York: 1461 bis 1470 und 1471 bis 1485
- Haus Tudor: 1485 bis 1603
- Haus Stuart: 1603 bis 1649 und 1660 bis 1714
- Commonwealth of England: 1649 bis 1659
- Haus Hannover: 1714 bis 1901
- Haus Windsor: Seit 1901
Anne I. (1701 bis 1714) war nicht nur die erste Königin von Grossbritannien, sondern auch die erste Monarchin über ein geeinigtes England, Schottland, Wales und Irland. König George V. (1910 bis 1936), Grossvater von Queen Elizabeth, änderte schliesslich den Namen des Königshauses von Sachsen-Coburg und Gotha zu Windsor, wie wir ihn auch heute noch kennen.
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So sieht die Monarchie heute aus
Die heutige Königsfamilie von England, auch gerne The Royal Family genannt, stammt von Königin Elizabeth II. ab und besteht aus König Charles III., seiner Frau Camilla, seinem ersten Sohn William und dessen Frau Kate sowie seinem zweiten Sohn Harry und seiner Frau Meghan, seinen Enkeln und drei Geschwistern Anne, Andrew und Edward. Dabei steht William (Prinz von Wales) auf Platz 1 der Thronfolge.
Welche Aufgaben hat die Königsfamilie zu erfüllen?
Da es sich beim Königshaus um eine konstitutionelle Monarchie handelt, hat der regierende König bzw. Königin keine absolute und nur wenig politische Macht. Die Aufgaben der Royals sind in erster Linie repräsentativ. Dazu gehören mitunter folgende Tätigkeiten:
- Wohltätige Zwecke und gemeinnützige Organisationen unterstützen
- Grossbritannien im Ausland vertreten
- Schirmherrschaft von militärischen Organisationen
- Teilnahme an offiziellen Feiern
Was die Politik angeht, teilt sich der Monarch die Macht mit dem Parlament. Er hat also das Recht, politisch einzugreifen, beispielsweise durch das Ernennen und die Entlassung des Premierministers oder durch die Einberufung und Auflösung des Parlaments. Dies ist jedoch nur selten der Fall. Häufiger geht es um die offizielle Ernennung des Premierministers und anderer Minister sowie die Parlamentseröffnung. Darüber hinaus muss der König jede politische Entscheidung bestätigen, also die Verabschiedung von Gesetzen.
Diese Mitglieder der Königsfamilie solltest du kennen
Seit dem Tod von Königin Elizabeth II. sitzt König Charles III. auf dem britischen Thron. Seine engsten Verwandten stammen aus dem Haus Windsor. Wer zur Königsfamilie in England gehört und welche Häuser es noch gibt, erfährst du nachfolgend.
Queen Elizabeth II. und Prinz Philip
Wie schon erwähnt, stammt die Königsfamilie aus England, wie wir sie heute kennen, von Queen Elizabeth II. ab. Sie wurde 1926 in London geboren und stand bei ihrer Geburt an dritter Stelle der britischen Thronfolge. Dass sie irgendwann Königin wird, war sehr unwahrscheinlich. Doch nachdem ihr Onkel von der Thronfolge verdrängt worden war und ihr Vater zum König ernannt wurde, rückte sie auf den zweiten Platz und wurde schliesslich nach dessen Tod im Jahr 1952 zur Monarchin von Grossbritannien.
1947 heiratete sie Prinz Philip, mit dem sie bis zu dessen Tod im Jahr 2021, ganze 73 Jahre lang, verheiratet blieb und insgesamt vier Kinder zur Welt brachte: Charles, Anne, Andrew und Edward.
Stamm unter König Charles III.
Dazu gehören neben dem König und seiner Frau Camilla, die verstorbene Prinzessin Diana, deren Söhne William und Harry sowie Partnerinnen und Kinder. Aber eins nach dem anderen: Charles wurde 1948 im Buckingham Palace in London geboren. Mit der Thronbesteigung von Queen Elizabeth II. wurde er mit nur drei Jahren zum Thronfolger.
Seine erste Ehefrau war Diana Frances Spencer. 1961 geboren und von 1981 bis 1996 mit Charles verheiratet. In dieser Zeit brachten sie gemeinsam zwei Söhne, William und Harry, zur Welt. 1997 verstarb die Prinzessin tragischerweise an den Folgen eines Autounfalls.
2005 heiratete Charles erneut: Camilla, die 1947 geboren wurde und in East Sussex aufwuchs. Die beiden lernten sich schon 1970 bei einem Polospiel kennen und hatten über die Jahre immer wieder Kontakt. Auch sie bringt zwei Kinder aus ihrer vorherigen Ehe mit.
William ist der ältere der zwei Söhne von Charles und Diana. Er sowie seine Frau Catherine (Kate), Prinz und Prinzessin von Wales, wurden 1982 geboren und lernten sich während ihres Studiums kennen. Sie heirateten 2011 in der Westminster Abbey in London und brachten drei Kinder zur Welt: George, Charlotte und Louis.
Etwas anders sieht es bei Williams jüngerem Bruder Harry (geb. 1984) aus. 2016 lernte er durch gemeinsame Freunde seine Frau Meghan (geb. 1981) kennen und heiratete sie 2018 in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor. Sie brachten zwei Kinder auf die Welt und kündigten 2020 an, sich von ihren königlichen Pflichten zurückzuziehen, um ein unabhängigeres Leben zu führen. Aber auch sie setzen sich für wohltätige Aktivitäten ein.
Stamm unter Prinzessin Anne
Princess Anne wurde 1950 in London geboren und nahm als Reiterin an zahlreichen Wettkämpfen teil, unter anderem auch an den Olympischen Sommerspielen 1976. Aus der Ehe mit ihrem ersten Mann Mark Phillips von 1973 bis 1992 gingen zwei Kinder hervor: Zara und Peter. Sei 1992 ist sie mit Timothy Laurence verheiratet, der von 1986 bis 1989 als Stallmeister am Hof von Elizabeth II. arbeitete, wo er Anne kennenlernte.
Ihre Tochter Zara wurde 1981 geboren und wuchs in Gloucestershire, England auf. Auch sie ist Reiterin und lernte 2003 ihren späteren Mann Mike Tindall, ein ehemaliger Rugbyspieler, kennen. Ihre Hochzeit fand 2011 in Edinburgh, Schottland statt. Heute leben sie in Gloucestershire und haben zwei Töchter, Mia und Lena.
Annes Sohn Peter wurde 1977 geboren und lernte 2003 auf dem Montreal Grand Prix Festival Autumn Phillips kennen. Die beiden heirateten 2008 und brachten zwei Töchter zur Welt: Savannah und Isla. 2020 gab das Paar seine Trennung bekannt, doch sie leben nach wie vor beide in Gloucestershire und konzentrieren sich auf das Wohl ihrer Kinder.
Stamm unter Andrew
Prinz Andrew kam 1960 auf die Welt und lernte seine spätere Frau Sarah Ferguson bereits im Kindesalter kennen. Sie heirateten 1986 in der Westminster Abbey und brachten zwei Kinder auf die Welt: Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie. Die Scheidung folgte nur zehn Jahre nach der Hochzeit, also 1996.
Ihre erstgeborene Tochter Beatrice (Princess of York, geb. 1988) wuchs in London auf und lernte den 1983 geborenen Edoardo Mapelli Mozzi durch gemeinsame Freunde kennen. 2020 folgte die Hochzeit in der Royal Chapel of All Saints und 2021 kam ihr gemeinsames Kind Sienna Elizabeth zur Welt.
Eugenie (Princess of York, geb. 1990) lernte ihren Mann Jack Brooksbank 2010 während eines Skiurlaubs in der Schweiz kennen. Sie heirateten 2018 und brachten 2021 ihr erstes und 2021 ihr zweites Kind auf die Welt: August Philip Hawke Brooksbank und Ernes George Ronnie Brooksbank.
Stamm unter Prinz Edward
Das jüngste der vier Kinder von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip ist Edward (geb. 1964). Seine Frau, Sophie (Gräfin von Wessex) lernte er 1993 bei einem Tennis-Tunier in Schottland kennen und heiratete sie 1999 in der St. George's Chapel auf Schloss Windsor. Sie haben zwei Kinder: Lady Louis Windsor und Viscount Severn.
Thronbesteigung Queen Elizabeth im Jahr 1952
Elizabeth Alexandra Mary, wie ihr voller Name lautete, wurde am 21. April 1926 in Mayfair, London als ältere von zwei Kindern geboren. Schon in ihrer Kindheit zeichnete sie sich durch ihren starken Charakter aus und das zeigt sich auch in ihrem Titel als Königin: verantwortungsbewusst, souverän, diszipliniert und beherrscht.
Sie wurde zu Hause unterrichtet und trat mit 18 Jahren dem Heimatshilfsdienst ATS für Frauen bei, wo sie sich zur Kraftfahrerin und Mechanikerin ausbilden liess. Nach dem Tod ihres Grossvaters und der Abdankung ihres Onkels, Edward VIII. 1936, bestieg ihr Vater den Thron, was sie zur Thronfolgerin machte. 1947 heiratete sie Prinz Philip von Griechenland in der Westminster Abbey: die erste royale Trauung, die im Fernseher übertragen wurde.
Mit dem Tod ihres Vaters im Jahr 1952 wurde Elizabeth zur Königin, mit gerade einmal 25 Jahren. Die offizielle Krönung fand am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey statt. Die Thronbesteigung durch Elizabeth wurde erstmals im Fernseher übertragen. Neben den rund 8.000 anwesenden Gästen konnten also zahlreiche Menschen vor dem TV das Geschehen mitverfolgen.

Nach ihrer Krönung unternahm sie mit ihrem Mann Prinz Philip eine sechsmonatige Weltreise und war die erste Monarchin, die auch Australien und Neuseeland während ihrer Regentschaft besuchte. Sie war eine Königin fürs Volk, denn sie führte 1969 die sogenannten Royal Walkouts (königliche Rundgänge) ein, auf denen sie nicht nur mit Behördenvertretern und Würdenträgern traf, sondern auch auf "gewöhnliche" Menschen zuging und das Gespräch suchte. Sie verstarb am 8. September 2022 und überliess den Thron nach 70 Jahren Regentschaft ihrem Sohn: König Charles II.
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