Nach zwei Jahrhunderten unter britischer Herrschaft erlangte der indische Subkontinent im Jahr 1947 seine Unabhängigkeit. Er wurde in Pakistan, Indien und Bangladesch aufgeteilt. Drei Jahre, nachdem der letzte Vizekönig von Indien, Lord Mountbatten, dem ersten indischen Premierminister, Jawaharlal Nehru, die Exekutive übergeben hatte, entwarf und verabschiedete die verfassungsgebende Versammlung (konstituierende Versammlung) die erste Verfassung Indiens. Die Bh?rat?ya Sa?vidh?na (Verfassung der Republik Indien) wurde am 26. Januar 1950 ratifiziert. Gedruckt wurde sie in zwei Versionen, eine auf Hindi und eine auf Englisch – in den zwei offiziellen Sprachen der indischen Regierung, die von der konstituierenden Versammlung beschlossen wurden. Abgesehen von diesen zwei Sprachen hat die Versammlung noch weitere 21 Sprachen im Rahmen des Eighth Schedule als offiziell anerkannt. Jeder Bundesstaat und jedes Unionsterritorium in Indien durfte sich entscheiden, welche Sprache oder Sprachen (Plural) für das jeweilige Gebiet und dessen Bevölkerung als Amtssprachen sinnvoll ist/sind. Die nationale Regierung kommuniziert auf Hindi und Englisch, viele der Staaten und Unionsterritorien entschieden sich für mehr als eine Sprache (teilweise auch ohne Hindi oder Englisch). Insgesamt gibt es in Indien sogar noch viel mehr als die 23 Amtssprachen: 122 Sprachen und Dialekte haben jeweils mindestens 10.000 Sprecher und 30 Sprachen werden sogar von jeweils Minimum 1 Mio. Menschen gesprochen! Viele Menschen in Indien haben zwar eine stärkste Sprache (Muttersprache), wachsen aber mit zwei oder drei Sprachen gleichzeitig auf. Du bist sicherlich nicht überrascht zu hören, dass Indien im Laufe der Geschichte von den verschiedensten Einflüssen und Kulturen geprägt wurde (und natürlich auch eine sehr reichhaltige indigene Kultur quasi schon "mitbringt") und dadurch nicht nur geografisch sehr groß ist, sondern auch eine außerordentliche Vielfalt an Kultur, Sprachen und Traditionen aufweist. Besonders einflussreich waren diese drei Reiche (die zu verschiedenen Zeiten auf dem indischen Subkontinent herrschten): das hinduistische Reich der Marathen, das muslimische Mogulreich und das britische Kolonialreich. Im Bereich der Sprachen hatten Persisch und Englisch den größten Kontakt und Einfluss auf die lokalen Sprachen und Dialekte Indiens. In diesem Artikel wollen wir uns eine ganz besondere Sprache Indiens genauer ansehen: Tamilisch (oder auch Tamil genannt).
"Glaube nicht alles, was du hörst, und sage nicht alles, was du glaubst." – Tamilisches Zitat
Wusstest Du, dass Englisch und Hindi zu den offiziellen Sprachen der indischen Regierung gehören? Welche Rolle Englisch in Indien spielt, erfährst Du hier!
Die Ursprünge und Geschichte von Tamilisch
Ähnlich wie Telugu und Kannada entstand auch Tamilisch aus dem Proto-Dravidischen, einer Sprache, die vor ca. 4.500 Jahren gesprochen wurde. Jede der dravidischen Sprachen entwickelte sich aus dieser Protoform in eine etwas andere Richtung (wie das eben so ist bei der Sprachentwicklung).
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Englische Übersetzung:
This makes me laugh, my heart! They say she wants to go with us, the young woman with curved, delicate arms, on the path, where, in the harsh summer heat, on a sky-high path, a bull elephant searches for water in a pond muddied with sand and getting drier each day, rubs the mud from it on the soft head of its delicate female with calf and plays in the mud himself, looking different, the strong elephant pulls a kadampam tree’s red-stemmed, white flower cluster, and rubs it on his back and rests in the dappled shade near the path, and in the forest with black-faced monkeys, a fearing stag calls his mate on hearing sounds he thinks are from fast arrows, which are from harsh winds that move around the white palm rice bowls thrown by those who go on the path created by harsh warriors for their chariot wheels.
Gedicht Akan?n?ru 121, geschrieben um das 1. Jahrhundert n. Chr. von Kapilar, einem Tamil-Dichter der Sangam-Ära
Die Tamil-Varietäten in Indien
- Eine klassische literarische Form, die auf Alt-Tamil basiert (Sankattami?)
- Eine moderne literarische Form, die für förmliche Texte und Reden verwendet wird (Centami?)
- Eine moderne mündliche Form für umgangssprachliche Situationen und Texte (Ko?untami?)
Wie jede lebende Sprache entwickelt sich auch Tamil ständig weiter und heutzutage ist in manchen Situationen, die früher die förmlichere Form von Tamil (Centami?) erfordert hätten, die weniger förmliche Version (Ko?untami?) völlig in Ordnung. Auch in anderen Ländern gibt es übrigens große tamilische Communities: Malaysia, Singapur, Philippinen, Mauritius, Südafrika, Indonesien, Thailand, Myanmar und Vietnam. Dass Tamilisch die Sprache von Sri Lanka ist, haben wir schon gesehen. Zusätzlich ist es auch in Singapur eine der offiziellen Sprachen. Des Weiteren wird es in Malaysia neben Malaiisch, Mandarin und Englisch im Bildungsbereich verwendet. Tamilisch stellt nicht nur in Asien, sondern auch weltweit eine bedeutende Diaspora. Es ist in folgenden Ländern als Minderheitensprache anerkannt: Kanada, Mauritius und Südafrika. Und auch andere Länder haben Tamilisch-Communities. Die größte tamilische Gemeinde in Deutschland befindet sich übrigens in Dortmund. Schon gewusst, dass Telugu eine der 23 offiziellen Sprachen Indiens ist, die in der Verfassung Indiens als solche festgehalten sind.
Das Tamil-Alphabet
Früher wurde für Tamilisch das Vatteluttu-Alphabet verwendet. Es war vom 6. bis 14. Jahrhundert in Gebrauch. Es hatte sich aus dem Tamil-Brahmi entwickelt und gehört neben der modernen Grantha-Schrift (die von der Pallava-Schrift abstammt) und der Tamil-Schrift zu den fünf bzw. sechs wichtigsten Alphabeten, die von den Tamilen entwickelt wurden, um die tamilische Sprache zu schreiben. Die moderne tamilische Schrift besteht aus 12 Zeichen für Vokale und 18 Zeichen für Konsonanten. Doch jeder Vokal und jeder Konsonant kann noch zu einem Doppelzeichen verbunden werden, was zu einer Gesamtbuchstabenzahl von 248 führt (alle Einzelbuchstaben + alle Verbindungsmöglichkeiten + ein Satzzeichen, das ?ytam). Im Gegensatz zu anderen indischen Sprachen, die Schriftsysteme verwenden, die von der Brahmi-Schrift abstammen, hat Tamilisch manche der Aussprachevarianten wie z.B. Plosive nicht.