Die Wirtschaftswissenschaft lässt sich im Grunde in zwei Teilbereiche untergliedern: Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Volkswirtschaftslehre (VWL). Während die BWL sich mit unternehmensbezogenen Themen wie der Management, Strategie und Produktion befasst, behandelt die VWL eher marktbezogene Fragen, die die Mikroökonomie sowie die Makroökonomie behandeln.
Worum genau es sich dabei handelt, schauen wir uns weiter unten in diesem Artikel an. Generell geht es aber sowohl in der Betriebs- als auch in der Volkswirtschaftslehre um die Erforschung ökonomischer Besonderheiten und Herausforderungen.
Die folgende Tabelle gibt dir einen Einblick in einige der grundlegendsten Fachausdrücke der Wirtschaft, die dir bekannt sein sollten.
Begriff | Definition |
---|---|
Umsatz | Mit dem Umsatz sind alle Einnahmen gemeint, die beim Verkauf von Waren oder Dienstleistungen erwirtschaftet werden. Umsatz ist nicht gleich Gewinn. |
Gewinn | Der Gewinn bezeichnet ein positives Ergebnis, einen Überschuss, der für Unternehmen notwendig ist, um zu überleben. Der Gewinn ergibt sich aus dem Umsatz abzüglich der Ausgaben. |
Verlust | Der Verlust bezeichnet ein negatives Ergebnis und das Gegenteil von Gewinn. Er kann langfristig wirtschaftlichen Schaden anrichten. |
Absatz | Der Absatz beschreibt die Menge bzw. den Umfang verkaufter Waren oder Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum. |
Marktanteil | Der Marktanteil verrät auf welcher Position sich ein Unternehmen am Markt befindet, also wie stark es im Vergleich zur Konkurrenz ist. |
Wettbewerbsstrategie | In der Marktwirtschaft stehen in der Regel mindestens zwei Konkurrenten im Wettbewerb miteinander. Um die Marktpräsenz zu übernehmen und weiterhin am Wettbewerb teilnehmen zu können, muss jedes Unternehmen seine Strategien optimieren. |
Inflation | Wenn es zu einer Inflation kommt, steigen Preise für Waren und Dienstleistungen. Meist steigen in diesem Zusammenhang die Lebenshaltungskosten. |
Deflation | Die Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Sie tritt auf, wenn die Nachfrage nachlässt, was wiederum zu niedrigeren Preisen führt. |
Finanzmarkt | Der Finanzmarkt bezieht sich auf einen Markt oder Marktplatz auf dem finanzielle Vermögenswerte gekauft und verkauft werden. Ein gängiges Beispiel für einen Finanzmarkt ist eine Börse. |
Fiskalpolitik | Unter der Fiskalpolitik versteht man alle finanzpolitischen Maßnahmen des Staates im Sinne der Konjunkturpolitik mittels öffentlicher Einnahmen und Ausgaben. |
Wachstumsrate | Die Wachstumsrate ist ein Maß für das Wachstum über einen bestimmten Zeitraum oder über mehrere Perioden. Sie kann verwendet werden, um Wirtschaftswachstum, Bruttoinlandsprodukt oder Themen wie annualisierte Wachstumsraten für ein Unternehmen zu beschreiben. |
Zinssatz | Der Zinssatz legt die Höhe von Zinsen in Prozent fest. Dieser Prozentsatz wird auf den Betrag eines aufgenommenen Kapitals, beispielsweise einen Kredit, angewendet. Die Höhe der Verzinsung wird in der Regel unter Bezugnahme auf einen Jahreszins berechnet. |
Makroökonomie | Die Makroökonomie untersucht, wie sich die Wirtschaft als Ganzes verhält. In der Makroökonomie untersuchte Konzepte sind zum Beispiel: Inflation, das Preisniveau in der Wirtschaft und die Wachstumsrate |
Mikroökonomie | Das Gegenstück zur Makroökonomie ist die Mikroökonomie. Diese konzentriert sich darauf, wie Individuen und Unternehmen innerhalb einer Volkswirtschaft handeln und wie ihr Verhalten eine Volkswirtschaft beeinflussen kann. |
Konjunktur | Die Konjunktur beschreibt den aktuellen Zustand der Wirtschaft. Dieser wird gemessen durch ökonomische Indikatoren wie Inflationsrate, Arbeitslosenquote und Bruttoinlandsprodukt. |
Wenn Du die wichtigsten Fachausdrücke kennst, von „Angebot und Nachfrage" über „Ökonometrie" bis hin zur „Geldpolitik", wird Dir das dabei helfen, ein besseres Verständnis für diese Felder zu entwickeln. Du wirst Dir selbst mehr Glaubwürdigkeit verschaffen, wenn Du über ökonomische Angelegenheiten sprichst. Das Erlernen und Kennen von Wirtschaftsbegriffen wird das Feld Wirtschaft in die Breite öffnen und kann Dir dabei helfen, Fähigkeiten in der Wirtschaftsanalyse zu entwickeln und auszubauen.
Wirtschaftliche Schlüsselbegriffe auf einen Blick
22 wichtige Konzepte in der Wirtschaft
Im Folgenden werden wir 22 Konzepte im Bereich der Volkswirtschaftslehre aufführen, die Du während Deines Wirtschaftsstudiums gebrauchen kannst.
Auch wenn sie nicht zwangsläufig mit im Lehrplan integriert sind, werden sie des Öfteren in Büchern, wirtschaftlichen Blog-Posts oder in den Nachrichten erwähnt. Darunter finden sich auch einige englische Begriffe, die direkt übernommen und damit auch im Deutschen geläufig sind.
1. Minimal- und Maximalprinzip
Laut diesem Prinzip in der Wirtschaft handeln Menschen und Unternehmen wirtschaftlich optimal. Aufwand und Ergebnis stehen demnach im optimalen Verhältnis: Die eigenen Ressourcen werden effizient eingesetzt und der Gewinn dadurch maximiert. Dabei lässt sich zwischen dem Minimal- und dem Maximalprinzip unterscheiden.
Beim Minimalprinzip gibt es ein vorgegebenes Ziel, das mit minimalem Aufwand und Ressourcen erreicht werden soll. Es geht also um die Kosten- bzw. Aufwandsminimierung. Beim Maximalprinzip gibt es vorgegebene Mittel und es gilt, den grösstmöglichen Nutzen damit herauszuholen. Hier geht es entsprechend um die Gewinn- bzw. Nutzenmaximierung.
2. Ökonomisches Prinzip
Beim Ökonomischen Prinzip geht es generell darum, dass wirtschaftliche Ziele auch mit begrenzten Ressourcen erreicht werden können. Grundlage dafür sind aber die vernünftige wirtschaftliche Planung, also rationales Handeln.
3. Bear Market
Das Prinzip Bear Market ist eigentlich ganz simpel. Der Bear Market stellt einen negativen oder pessimistischen Ausblick auf die Entwicklung eines Aktienmarktes dar. Diese Märkte geraten oft in eine Abwärtsspirale, in der die Kurse weiter fallen, dies nennt man auch Baisse.
In einer Baisse profitiert man, indem man Aktien verkauft – deshalb steigt auch der Verkauf von Aktien tendenziell an.

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4. Bull Market
Ein Bull Market stellt einen wesentlich positiveren Ausblick auf die Leistungsfähigkeit eines Aktienmarktes dar als ein Bear Market. Den Begriff „Bull Market" verwendet man, wenn die Aktienkurse entweder gestiegen sind oder voraussichtlich steigen werden.
5. Konjunkturzyklus
Der Konjunkturzyklus bezieht sich auf das allgemeine Wachstum und die anschliessende Schrumpfung einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum. Ein Zyklus ist entsprechend erst abgeschlossen, wenn eine Volkswirtschaft jede Phase der Konjunktur einmal durchlaufen hat: Aufschwung, Boom, Rezession (Abschwung) und Depression.
6. Komparativer Kostenvorteil
Der komparative Kostenvorteil ist ein Modell des Aussenhandels, das auf den englischen Ökonomen David Ricardo zurückzuführen ist. Das Modell beschreibt die Fähigkeit einer Vertragspartei, Waren und/oder Dienstleistungen mit niedrigeren Opportunitätskosten im Vergleich zu einer anderen Vertragspartei oder -parteien herzustellen.
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7. Arbeitsteilung
Die Arbeitsteilung beschreibt den Prozess der Aufteilung von Aufgaben, sodass separate Gruppen oder Individuen jede Aufgabe erfüllen können. Die Arbeitsteilung im Produktionsprozess sorgt für eine höhere Produktivität und führt entsprechend zur Verbesserung der Güterversorgung.

8. Elastizität der Nachfrage
Die Elastizität der Nachfrage beschreibt, wie sich die Nachfrage nach einem Produkt oder einer Dienstleistung verhält, wenn sich der Preis für dieses Produkt oder Dienstleistung ändert. Waren, die im Allgemeinen für die Elastizität der Nachfrage anfällig sind, sollten folgende Muster aufweisen:
- Ein Anstieg der Kosten für das Gut wird zu einem Rückgang der Nachfrage führen.
- Ein Rückgang der Kosten für das Gut wird zu einem Anstieg der Nachfrage führen.
9. Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Das Bruttoinlandsprodukt gilt als ein Produktionsmass, das die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland und nach Abzug aller Vorleistungen misst. Das BIP wird in der Regel vierteljährlich oder jährlich berechnet.
10. Keynesianismus
Die Wirtschaft ist eine Wissenschaft. Das beweist unter anderem der Ökonom John Maynard Keynes, der den Keynesianismus entwickelte. Dabei handelt es sich um die Überzeugung, dass die Beteiligung der Regierung an der Wirtschaft durch Ausgaben und Steuern dazu beitragen könnte, die Nachfrage zu steigern und eine Wirtschaft aus einer Depression herauszuführen.
11. Gesetz der Nachfrage
Das Gesetz der Nachfrage untersucht, wie sich das Kaufverhalten der Kunden bei steigenden Preisen ändert. Konkret geht die Theorie davon aus, dass die nachgefragte Menge mit steigenden Preisen sinkt, wenn alle anderen Einflüsse konstant gehalten werden.
12. Gesetz des Angebots
Das Gesetz des Angebots wiederum beleuchtet die andere Seite und zeigt, wie sich Angebot und Nachfrage bei steigenden Preisen verhalten. Es geht davon aus, dass die Nachfrage nach einem Produkt, einer Ware oder Dienstleistung abnimmt und die angebotene Menge zunimmt, sofern der Preis steigt. Das heisst: Je höher die Kosten für den Konsumenten, desto geringer die Nachfrage und desto höher das Angebot.
13. Grenznutzen
Grenznutzen ist der marginale Nutzenzuwachs eines Haushalts, welcher durch eine weitere Einheit des konsumierten Gutes entsteht. Laut gossenschem Gesetz nimmt der Grenznutzen eines Gutes mit steigendem Konsum immer mehr ab. So hat beispielsweise das erste Eis an einem heissen Sommertag einen weitaus grösseren Nutzen als das fünfte Eis.
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14. Monetarismus
Der Monetarismus ist eine Wirtschaftstheorie, die besagt, dass das Geldvolumen einer Volkswirtschaft ein Schlüsselfaktor für die Höhe der wirtschaftlichen Aktivität und des Wachstums ist. Diese Theorie steht im Gegensatz zum Keynesianismus.

15. Oligopol
Dieser Begriff wird im Bereich des Marktanteils verwendet. In einem Monopol gibt es nur einen Anbieter auf dem Markt, in einem Duopol gibt es zwei. In einem Oligopol gibt es allerdings mehr als zwei Lieferanten auf dem Markt – die Handlungen des einen Lieferanten können die Handlungen der anderen beeinflussen.
16. Opportunitätskosten
Opportunitätskosten werden auch oft als Alternativkosten oder Verzichtkosten bezeichnet. Sie beschreiben den entgangenen Nutzen bzw. den entgangenen Ertrag einer Handlungsalternative, auf den zugunsten der gewählten Alternative verzichtet wird.
17. Stagflation
Wenn Stagnation in Verbindung mit einer Inflation auftritt, dann spricht man von Stagflation – eine Inflation mit einem ökonomischen Stillstand bei gleichzeitiger Geldentwertung.
18. Die unsichtbare Hand
Der schottische Ökonom und Moralphilosoph Adam Smith beschreibt mit seiner Idee von der unsichtbaren Hand die Vorteile, die die Gesellschaft als Ganzes durch das Handeln von eigennützigen Einzelpersonen geniessen kann. Mit dem Prinzip der unsichtbaren Hand setzte man sich für die Vorteile eines freien Marktes ein.

19. Handelshemmnis
Die Handelshemmnis, oder auch Handelsbarriere genannt, bezieht sich auf eine Regierungspolitik oder -vorschrift, die den internationalen Handel einschränkt oder kontrolliert – und das im Hinblick auf beispielsweise:
- Tarife
- Handelsquoten
- Embargo
20. Cobweb-Modell
Das Cobweb-Modell, was übersetzt so viel heisst wie das Spinnennetz-Theorem, beschreibt den Weg des Gleichgewichtspreises. In der Wirtschaft wird der Preis grundsätzlich von Angebot und Nachfrage bestimmt. Die ständige Anpassung dieser Faktoren findet immer etwas verzögert statt. Entsprechend verschiebt sich der Preis nach und nach und nähert sich immer mehr dem Gleichgewichtspreis.
21. Konsumenten- und Produzentenrente
In der Mikroökonomie beschreibt die Rente den Nutzen aus ökonomischen Vorgängen. Bei der Konsumentenrente handelt es sich um die Differenz aus dem aktuellen Marktpreis und dem Euro-Betrag, den der Käufer maximal für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu zahlen bereit ist - also sozusagen die Ersparnis zum Vorbehaltspreis.
Bei der Produzentenrente auf der anderen Seite handelt es sich um die Differenz aus dem Marktpreis und dem Euro-Betrag, den dir Firma minimal bereit wäre, auf dem Markt anzubieten. Ziel der Produzenten ist es, durch Preisdifferenzierung Konsumentenrente abzuschöpfen.
22. Nachfrageüberhang
Die Nachfrage bezeichnet die Gütermenge, die Konsumenten für einen bestimmten Euro-Betrag bereit sind zu kaufen. Das Angebot auf der anderen Seite ist die Gütermenge, die Unternehmen zu einem bestimmten Preis anbieten. In der Praxis stellt sich allerdings selten ein Gleichgewichtspreis ein.
Bei einem Nachfrageüberhang befindet sich der Markt in einem Ungleichgewicht. Dabei ist die Nachfrage nach einem Produkt aufgrund niedriger Preise höher als die Gütermenge, die der Produzent bzw. das Unternehmen dafür bereit ist herzustellen.
Schau Dir neben diesen 22 Wirtschaftsbegriffen doch auch an, wer den Nobelpreis für Wirtschaft in den letzten zehn Jahren gewonnen hat – vielleicht erkennst Du ja auch ein Wirtschaftskonzept wieder!
Dein eigenes Wirtschafts-Glossar erstellen
Die grosse Vielfalt an Inhalten macht es nicht gerade einfach, sich in das umfangreiche Thema der Ökonomie einzuarbeiten. Wer sich allerdings Mühe gibt und sich die Zeit nimmt, die oben genannten Fachausdrücke und Konzepte der Wirtschaft zu verstehen, kann von einer Reihe an Vorteilen profitieren:
- Du kannst mit mehr Selbstsicherheit über wirtschaftliche Themen sprechen.
- Du wirst ein Verständnis dafür entwickeln, welche Theorien und Konzepte zu welchem Feld der Wirtschaft gehören und kannst sie besser einordnen – z.B. in das Feld der Makro- oder Mikroökonomie.
- Wenn Du diese Begrifflichkeiten in Klausuren oder Essays richtig verwendest, kannst Du Deinem Dozenten oder Lehrer signalisieren, dass Du mit Verwendung und Verknüpfung der Terminologie vertraut bist.
Auch wenn es einige Zeit dauern kann, sich mit wirtschaftlichen Konzepten auseinanderzusetzen, ist es ratsam, Fachausdrücke regelmässig, wenn möglich täglich zu wiederholen und sich diese so nach und nach anzueignen.
Du könntest Dir zum Beispiel ein eigenes Glossar erstellen und zum Ziel setzen, jede Woche zwischen einem und drei neue Wirtschaftsbegriffe zu lernen. Relevante Informationen und Inhalte, die du nutzen könntest, findest du kostenlos hier in unserem Artikel.

So hast Du schon bald alle oben genannten Begriffe drauf und wirst Dich mit Sicherheit auch noch die kommenden Jahre an sie erinnern.
Hab genug Geduld mit Dir selbst – denn, obwohl es Debatten darüber gibt, ob die Wirtschaft eine Wissenschaft ist oder nicht, ist sie trotzdem sehr komplex!
Wenn Du die neuen Konzepte noch schneller und intensiver lernen möchtest, kannst Du auch in Erwägung ziehen, Nachhilfe Rechnungswesen zu nehmen.
Abgesehen davon, dass Dir ein Nachhilfelehrer in Wirtschaft dabei helfen kann, die wichtigsten Begriffe zu verinnerlichen, kann er Dir noch viel mehr beibringen, z.B.:
- Er kann Dir Übungen geben, mit denen Du Dein wirtschaftliches Wissen anwenden und so noch besser vertiefen kannst.
- Er kann Dir Lerntechniken zur Verfügung stellen, die Dir dabei helfen können, in Zukunft noch effektiver zu lernen.
- Wenn Du noch bei einigen Begriffen zu kämpfen hast, könnt ihr diese gemeinsam identifizieren und an den Lücken arbeiten.
- Du kannst mit einem Nachhilfelehrer ein noch breiteres Wissen anstreben, indem ihr den Lehrplan an der Schule einfach mit weiteren Bereichen ergänzt.
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