Kapitel
- 01. 1. Du willst Gitarre nach dem Gehör spielen? Dann fang mit einfachen Stücken an!
- 02. 2. Wenn man Gitarre nach dem Gehör lernt, darf man keine Angst vor falschen Noten haben
- 03. 3. Gitarre lernen, indem man die Noten über das Gehör erkennt und aufschreibt
- 04. 4. Du musst am Ball bleiben und darfst nicht aufgeben: Fordere Dein Gehör heraus
- 05. 5. Gitarre nach dem Gehör Spielen Lernen, ohne dabei den Rhythmus zu vergessen
- 06. 6. Gitarre spielen lernen: Die Grundlage ist der Blues
Du kannst es Dir genau vorstellen: Du sitzt auf einem gemütlichen Sofa in einem schönen Wohnzimmer...
Du verbringst das Wochenende gemeinsam mit Deinen Freunden und auf YouTube ertönt plötzlich dieser alte Rockklassiker aus den 70er Jahren. Einer dieser Songs, den jeder kennt und mitsingen kann...
Du hast eine Gitarre in der Hand, kennst aber weder die Noten noch die Akkorde...
Und jetzt? Wie am besten Gitarre lernen?
Schließlich hast Du nach dem Gehör Gitarre spielen gelernt!
Also los geht‘s: Erstmal die Gitarre stimmen, dann die Noten und Akkorde des Songs in wenigen Sekunden "raushören".
Deine Freunde werden Dich verehren und legen sofort eine Fanseite auf Facebook für Dich an. ?
Hört sich gut an, oder?
Beim Gitarre Lernen Akkorde nachspielen, die man Dir vorspielt: Das sind die ersten Schritte in Deinem Gitarristenleben.
Warum nicht Dein relatives Gehör trainieren? Nichts ist unmöglich, wenn Du regelmäßig übst.
Gitarrenstücke nach Gehör spielen kann man lernen!
Ebenso wie Töne und Akkorde erkennen, aber auch den Stil und den Rhythmus...
Würdest Du gerne Gitarre nach dem Gehör spielen können?
Hier eine kleine Anleitung, die Dir Schritt für Schritt erklärt, wie Du Dein Ziel erreichen kannst.
1. Du willst Gitarre nach dem Gehör spielen? Dann fang mit einfachen Stücken an!
Du möchtest Gitarre Lernen, aber in erster Linie hast Du Lust, Lieder nach dem Gehör nachspielen zu können.
Du brauchst das berühmte musikalische Gehör.
Drei Fehler, die Du vermeiden solltest:
Fehler Nr. 1: Deine Gitarre nicht stimmen. Ja, ja...
Fehler Nr. 2: „Am besten, ich fange mit meinem Lieblingssong an: 'Stairway to heaven' von Led Zeppelin!"
Ergebnis: Ein beispielloses Debakel in der Musikgeschichte.
Fehler Nr. 3: „Ich könnte auch das Gesamtwerk von Eric Clapton angehen. Schließlich ist er einer der größten Gitarristen, das kann also nicht schaden!“
Ergebnis: In ein paar Wochen spielst Du lieber Triangel...
Du hast es schon verstanden: Du solltest Dir zu Beginn nicht zu hohe Ziele stecken.
Einen Song nach dem Gehör spielen, das ist schon das nächsthöhere Level in Deiner Musikerkarriere.
Ein, zugegeben, eher schwer zu erreichendes Level.
Das Gehör dient dazu, Töne zu erfassen. Man sollte es aber zu Beginn nicht überfordern.
Setze Dir Ziele, die Du bewältigen kannst, um weiter zu kommen: Benutze Lieder, die einfach zu spielen sind.
Wenn Du Dich anstrengen musst, bedeutet das, dass Du nicht zu den Musikern gehörst, die über ein absolutes Gehör verfügen.

Du hast also nicht die angeborene Begabung, die Höhe eines beliebigen gehörten Tons zu bestimmen.
Für das absolute Gehör benötigst Du ein Tonhöhengedächtnis.
An dieser Stelle sollte man darauf hinweisen, dass das absolute Gehör nichts mit dem relativen Gehör zu tun hat (zur Unterscheidung dieser beiden Begriffe vgl. auch das folgende Kapitel).
Menschen mit relativem Gehör haben die Fähigkeit, die Tonhöhe eines Tons mittels eines Vergleichstons, also eines Intervalls, zu erkennen.
Menschen mit absolutem Gehör benötigen keinen Vergleichston.
Beides sind jedoch unglaubliche Fähigkeiten.
Du solltest Dein relatives Gehör ausbilden, um perfekt Gitarre Lernen zu können.
So kannst Du lernen, Lieder nach dem Gehör nachzuspielen.
Aber zuvor solltest Du mit Stücken anfangen, die leicht über das Gehör zu lernen sind.
- Knocking on heaven’s door (Bob Dylan),
- Love me do (Beatles),
- Redemption song (Bob Marley),
- Creep (Radiohead),
- Proud Mary (Creedence Clearwater),
- Imagine (John Lennon),
- Wonderwall (Oasis),
- Talkin’ ‘bout revolution (Tracy Chapman),
- viele Stücke von Francis Cabrel, Bob Dylan oder Christophe Maé.
Wie Du siehst, gibt es ausreichend Klassiker, die relativ einfach über das Gehör zu erlernen sind.
Es ist bestimmt ein Song für Dich dabei, mit dem Du üben kannst.
Du kannst auch zunächst einfache Melodien oder auch Kinderlieder benutzen.
2. Wenn man Gitarre nach dem Gehör lernt, darf man keine Angst vor falschen Noten haben
Das relative Gehör ist aber nicht über Nacht erlernbar, nachdem man zwei oder drei Stücke auf der Gitarre gespielt hat.
Du kannst es Dir sicher denken, bevor Du die Noten/Töne von Musikstücken über das Gehör erkennen kannst, brauchst Du viel Geduld und Übung.
Du musst also zunächst lernen, falsche Töne zu akzeptieren, um sie dann später über das Gehör auszumerzen.
Selbstverständlich verwandelst Du Dich nicht sofort in einen Spezialisten für das relative Gehör.
Vor allem nicht, wenn Du so gut wie keine Kenntnisse im Notenlesen hast.
Wenn man mit dem Gitarre Lernen beginnt, behandelt man in der Regel auch die Musiktheorie.
Bei Deinen ersten Versuchen, ein Lied nach Gehör zu spielen, bist wahrscheinlich erstmal etwas skeptisch.
Du hast Angst, falsch zu spielen.
Oder Angst, feststellen zu müssen, dass Du nicht sonderlich begabt bist.
Du solltest diese Angst überwinden und die Sache etwas mit Abstand betrachten, dann kannst Du die Sache mit der richtigen Einstellung angehen.
Und Du lernst zu akzeptieren, dass es ein langer Prozess ist, Gitarre nach dem Gehör spielen zu können.
Und dass jede falsche Note dazu beiträgt, dass Du irgendwann die richtige triffst.
Je mehr Du trainierst und übst, desto geschulter wird Dein Gehör.
Du wirst mit der Zeit immer schneller die richtigen Noten treffen.
Dies ist ein natürlicher Prozess und am Schluss hast Du ein geschultes musikalisches Gehör.
Das absolute Gehör ist die Fähigkeit des Menschen, die Tonhöhe eines Tons ohne einen Vergleichston eindeutig zu erkennen.
Das relative Gehör ist die Fähigkeit des Menschen, die Tonhöhe eines Tons mittels eines Vergleichstons, also eines Intervalls, zu erkennen.
Das relative Gehör ist eine Art Langzeitgedächtnis für Tonintervalle, wohingegen das absolute Gehör ein Langzeitgedächtnis für Tonhöhen ist.
Du kannst also Dein Gedächtnis und Gehör so lange trainieren, bis das Erkennen einer Melodie oder von Noten eines Musikstückes kein Problem mehr ist.
Darauf kannst Du Dich „einstimmen“.
3. Gitarre lernen, indem man die Noten über das Gehör erkennt und aufschreibt
Als nächstes solltest Du beim Gitarre Lernen die Noten aufschreiben, nachdem Du Dir das Stück oder die Melodie angehört hast.
Das ist die nächste Stufe, die Du beim Gitarrenunterricht Online erreichen solltest.
Hierzu benötigst Du natürlich solide Kenntnisse in der Musiklehre (v.a. beim Notenlesen).
Wenn Du das Notenlesen beherrschst, kannst Du die Note einer Tonleiter erkennen, aber auch die Tondauer (Viertelnote, Achtelnote, ganze Note...), Du weißt, ob es ein erhöhter oder ein erniedrigter Ton ist ...
Ohne diese Kenntnisse ist es natürlich nicht möglich, Noten über das Gehör zu erkennen und aufs Papier zu bringen.

Es gibt allerdings eine Alternative: Die Tabulatur.
Was ist das?
Die Tabulatur ist eine Art Symbolik für Musiknoten, die für ein bestimmtes Instrument erstellt wird. Sie ersetzt die klassischen Partituren. Sie ermöglicht Dir, ein Musikstück leichter zu lesen.
Wenn Du also nicht vorhast, das Notenlesen zu lernen, dann bleibt Dir diese Option.
Wenn Du Noten lesen und schreiben kannst (mit Tabulatur oder klassischer Partitur), hast Du vielleicht sogar Lust, eigene Stücke zu komponieren.
Beim Hören der ersten Töne wirst Du beim Aufschreiben der Noten natürlich erst einmal Fehler machen.
Aber das ist egal, schließlich bist Du ja noch am Üben.
Und wer weiß, vielleicht bekommst Du ja durch diese Fehler eigene Ideen... Und natürlich hast Du immer die Möglichkeit, Gitarrenunterricht in Deiner Nähe, wie zum Beispiel Gitarrenunterricht Berlin, oder online per Webcam zu nehmen und einen Gitarrenlehrer um Hilfe zu bitten.
Wenn Du Gitarre nach Gehör spielen lernst, kannst Du nicht nur die Noten bekannter Stücke aufschreiben, sondern noch viel mehr!
4. Du musst am Ball bleiben und darfst nicht aufgeben: Fordere Dein Gehör heraus
„Play-by-ear” sagen die Engländer, wenn sie vom Spielen nach Gehör sprechen.
Wie gesagt, Gitarre nach Gehör spielen lernen ist ein langwieriger Lernprozess (ähnlich wie das Gitarre Lernen für Linkshänder...).
Wenn Dich Zweifel überkommen, dann solltest Du Dich daran erinnern, warum Du Dir das antust.
Und warum Du Dir nicht einfach ein Lehrvideo anschaust, um Akkorde nachzuspielen...
Willst Du vor Deinen Freunden eine kleine Show abziehen?
Es ist schließlich kein Geheimnis, dass viele Gitarristen dieses Instrument spielen, um andere zu begeistern oder in ihren Bann zu ziehen.
Zugegeben, der Klang einer akustischen Gitarre ist schon sehr berauschend.
Und der Sound einer E-Gitarre besitzt ebenfalls eine starke Anziehungskraft.
Wenn Du also Gitarre lernen willst, um ein bisschen anzugeben, dann stell Dir vor, wie Du auf einer Party mit Deinen Freunden bist und einfach nach Gehör einen Song nachspielst.
Und das Ganze für Deine Zuhörerschaft verblüffend einfach aussieht.
Nicht schlecht, oder...?
Du solltest also nicht frühzeitig aufgeben.

Ein anderer Grund: Du wirst ein besserer Gitarrist.
Töne und Akkorde nachspielen, die man Dir zeigt, das ist die Grundlage beim Gitarre Lernen.
Klar, so wird man Musiker. Oder auch Gitarrist.
Aber Du übernimmst im Grunde nur die Rolle des „Ausführenden“. Wo bleibt da die Kreativität?
Und wenn Dein Traum, Musikstücke zu komponieren damit beginnt, Dein Gehör zu schulen?
Gitarre Lernen und dabei die Noten oder Töne eines Lieds heraushören, das ist schon einmal ein guter Anfang, oder?
Wie bereits erwähnt, bedeutet Gitarre nach Gehör Lernen auch, Musik zu analysieren und Noten schriftlich wieder zu geben.
Trainiere also täglich Dein Gehör und lass Dich nicht entmutigen.
Wenn Du nach Gehör spielen kannst, wirst Du unweigerlich zu einem besseren Gitarristen.
Dabei kann Dir auch professioneller Unterricht mit einem Gitarrenlehrer helfen!
5. Gitarre nach dem Gehör Spielen Lernen, ohne dabei den Rhythmus zu vergessen
Töne, Noten, Akkorde, das ist die eine Sache.
Aber was ist mit dem Rhythmus? Den Übergängen? Den Bridges? Nur aneinander gehängte Arpeggios oder Akkorde spielen?
Leider ist das ein häufiger Fehler, der von Gitarristen, die nach Gehör spielen, gemacht wird: Sie vergessen den Rhythmus.
Wenn Du schon einige Stunden Gitarrenunterricht hinter Dir hast, dann weißt Du, wie wichtig es beim Gitarre Spielen ist, den Takt zu halten.
Anders gesagt: Musik besteht nicht nur aus Noten und Melodien, sondern auch aus dem Tempo.
Noten eines Lieds mit dem Gehör zu erkennen ist schon einmal ein erstes Erfolgserlebnis.
Sie aufs Papier zu bringen ein weiteres.
Danach sollte man sich aber auch unbedingt für das Tempo des Lieds interessieren.
Um welchen Musikstil handelt es sich? Um welche Spieltechnik (Arpeggio, Akkordgriff, Anschlaghand, Picking, Tapping, Sweeping…)? Wo sind die rhythmischen Übergänge?

Kurz gesagt: Die Analyse des Rhythmus ist genauso wichtig wie die Analyse der Töne, um die über das Gehör gelernten Lieder spielen zu können.
Ein gewisses Rhythmusgefühl spielt generell beim Gitarre Lernen - egal mit welcher Methode - eine wichtige Rolle!
6. Gitarre spielen lernen: Die Grundlage ist der Blues
Wenn der einzige Bluessong, den Du kennst, „Mademoiselle chante le blues“ von Patricia Kaas ist...
Dann ist das so, als ob Du Deine professionelle Fußballerkarriere in der Regionalliga beginnst... (Sorry für die Fußballmetapher)
Mit anderen Worten: Da liegt noch Arbeit vor Dir…
Aber es ist nicht zu spät, keine Angst!
Zuerst einmal solltest Du wissen, dass der Blues die Grundlage ist.
Die Grundlage des Rock, des Rhythm & Blues (des R’n’R und des Hip-Hops), des Folk und des Jazz.
Der gesamten modernen Musik also.
Die „Bluesmen“ sind die größten Musiker der Welt. Egal, ob sie Gitarrist, Sänger, Pianist oder Bassist sind...

Der Blues wurde von den afro-amerikanischen Sklaven zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert kreiert, in den Baumwollfeldern im Süden der USA.
Es ist eine Musikrichtung, die unter die Haut geht und die den Sklaven diente, ihre Verzweiflung auszudrücken.
Aus musikalischer Sicht ist der Blues vor allem die Stilrichtung, die man beherrschen muss, um ein guter Gitarrist zu werden.
Gitarre Lernen, ohne Blues zu spielen, ist, als ob man von A nach C geht und B auslässt.
Es ist empfehlenswert, Blues zu spielen, um Dein Gehör zu schulen, weil er oft ganz einfache Grundlagen aufweist.
Grundlegende Akkorde, mit denen man beim Gitarre Spielen improvisieren kann.
Ein kleiner Ausschnitt, der tausend neue Möglichkeiten bietet.
Von einer Note oder einem Akkord ausgehend, kannst Du zahlreiche andere improvisieren.
Die Plattform, die Lehrkräfte und SchülerInnen miteinander verbindet