„Das Cello übt von allen Instrumenten wohl die stärkste unmittelbare körperliche Wirkung aus und rührt auf tiefer, unergründlicher Ebene an unser Gefühl.“

Yehudi Menuhin

Der warme, dunkle Klang eines Cellos kann uns berühren, aufwühlen und in andere Welte versetzen. Melancholisch, träumerisch, liebevoll – sind nur einige wenige Worte, mit denen man seinen Charakter beschreiben könnte. Das Violoncello hat etwas Geheimnisvolles an sich, das die Menschen fasziniert.

Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, bist Du hier genau richtig. Wir stellen Dir das Cello mit all seinen Eigenschaften vor.

Wie ist ein Cello aufgebaut? Kann man mit einem Cello nur klassische Musik spielen? Gibt es einen Unterschied zwischen Cello und Violoncello? In diesem Artikel erfährst Du alles über das zweitgrösste Familienmitglied der Streichinstrumente.

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Und los geht's

Was ist ein Violoncello?

Wie bereits erwähnt, ist das Cello ein Streichinstrument. Zu dieser Gruppe zählt man Instrumente, deren Saiten klassischerweise mit einem Bogen gestrichen werden, um einen Ton zu erzeugen.

Die Familie der Streicher besteht aus vier Instrumenten, die sich auf den ersten Blick sehr ähnlichsehen und nur in ihrer Grösse unterschieden. Die Grösse hat jedoch einen ganz entscheidenden Einfluss auf den Klang und damit auch auf darauf, wie das Instrument eingesetzt wird.

Das grösste der Streichinstrumente ist der Kontrabass. Dieser ist im Gegensatz zu seinen kleineren Geschwistern in Quarten gestimmt und weicht auch in der Bauweise leicht von ihnen ab. Er übernimmt in einem Ensemble oder Orchester die Bassstimme. Die Sopran- und die Altstimme werden von der Geige, beziehungsweise der Bratsche gespielt.

In einem vierstimmigen Satz bleibt also nur noch die Tenorstimme übrig; und diese wird vom Cello gespielt. Es ist, wie die Bratsche und die Geige, aus der Familie der Viola da braccio (wörtlich: Armgeige) entstanden. Daher stammt auch sein italienischer Name Violoncello.

  • Viola: wird auf Deutsch Bratsche genannt
  • Violine: bedeutet „kleine Viola“ und ist der andere Name der Geige
  • Violone: heisst „grosse Viola“ und wird für Streichinstrumente im Bassregister verwendet, so auch für den Kontrabass
  • Violoncello: ist die Verkleinerungsform von Violone; es bedeutet also so viel wie, „kleine grosse Viola“

Das Wort „Cello“ ist nichts weiter als eine Abkürzung von „Violoncello“; es handelt sich also bei beidem um ein und dasselbe Instrument.

In der Grösse und dem Klang liegt das Cello zwischen der Bratsche und dem Kontrabass. Es wird im Sitzen gespielt, zwischen die Beine gestellt und an das Brustbein angelehnt. Mit der linken Hand greift man die Töne, die linke streicht den Bogen oder zupft die Saiten.

Das Cello wird zwischen de Beinen des Musikers auf einen Stachel gestellt.
Das Cello wird beim Spielen leicht an Körper angelehnt. | Quelle: Kael Bloom via Unsplash

Das Cello: der Aufbau

Das Cello sieht nicht anders aus als eine Geige, ist aber ungefähr doppelt so lang und viermal so dick. Dank dieser Grössenverhältnisse kann der Resonanzkörper das Volumen erreichen, das zum Erzeugen der tiefen und vollen Töne notwendig ist. Ein weiterer baulicher Unterschied liegt darin, dass das Cello einen Stachel hat, auf dem es aufgestellt wird.

Streichinstrumente sind aus drei Teilen zusammengebaut:

  • Korpus: besteht aus dem Boden, der Decke und den Zargen (seitliche Holzteile, die Boden und Decke miteinander verbinden)
  • Hals: auf dem das Griffbrett liegt
  • Kopf: mit dem Wirbelkasten und der dekorativen Schnecke

Auf der Decke befinden sich der Saitenhalter, der Steg und die beiden F-Löcher. Der Saitenhalter ist die Vorrichtung auf dem unteren Drittel des Korpus, in die die Saiten eingespannt werden. Er wird meistens aus Ebenholz gefertigt, seltener aus Palisander oder Buchsbaum.

Der Steg ist eine kleine Holzplatte, die knapp unterhalb der Mitte des Korpus senkrecht auf zwei Füssen steht. Er weist vier Einkerbungen auf, durch die die Saiten hindurch laufen. Für den Steg wird in der Regel Ahorn verwendet.

Ganz unten an einem Cello ist der Stachel angebracht. Dieser besteht meist aus Metall oder Kohlefasern. Beim Spielen wird das Cello auf den Stachel gestellt, damit der Boden die Vibration des Instruments nicht abdämpfen kann.

Bei den F-Löchern handelt es sich um zwei f-förmig geschwungene Schalllöcher, die die Beweglichkeit und Resonanzfähigkeit der Decke erhöhen.

Der Cello Aufbau ist dem der Geige ähnlich.
Die typischen f-Löcher findet man bei allen Streichinstrumenten. | Quelle: Zach Doty via Unsplash

Das Griffbrett setzt bereits auf dem oberen Drittel des Korpus ein und führt über den gesamten Hals bis zum Kopf. Abgeschlossen wird es durch den Sattel; ein kleines Holzstück, an dem die Saiten umgelenkt werden. Griffbretter werden bei den meisten Streichinstrumenten aus Ebenholz gefertigt.

Am Kopf eines Cellos befindet sich der Wirbelkasten, in den vier Wirbel aus Holz gesteckt werden. Auf die Wirbel werden die Saiten aufgerollt. Durch Drehen kann die Spannung und damit die Tonhöhe der Saiten verändert werden. So wird ein Cello gestimmt.

Den Abschluss am oberen Ende des Cellos bildet die Schnecke. Ein kunstvoll gestaltetes Holzstück, das rein der Dekoration dient.

Für die Schnecke, den Hals, Boden und die Zargen wird meist Ahorn verwendet. Es können aber auch andere weiche Holzarten wie Pappel, Weide oder Birke zum Einsatz kommen. Die Decke wird in der Regel aus Fichte gebaut.

Die vier Saiten des Cellos werden, angefangen bei der dicksten, auf die Töne C – G – D – A gestimmt. Das Intervall (der Tonabstand) von einer Saite zur nächst tieferen entspricht einer Quinte, man spricht deshalb von der Quintstimmung. Das Cello ist genau eine Oktave tiefer gestimmt als die Bratsche.

Wie entstehen die Töne auf einem Cello?

Beim Cello spielen werden die Saiten mit einem Boden gestrichen oder, seltener, mit den Fingern gezupft (Pizzicato), damit sie anfangen zu schwingen. Bereits dadurch würde ein Ton entstehen, der jedoch nicht besonders laut ist. Damit die Klänge gut hörbar werden und wirklich schön klingen, müssen sie also verstärkt werden.

Diese Verstärkung geschieht auf folgende Weise: Über den Steg wird die Schwingung an die Decke weitergeleitet, die sofort mitvibriert. Innerhalb des Korpus, knapp neben dem Steg, ist ein Holzkeil zwischen Decke und Boden geklemmt, der sogenannte Stimmstock. Dieser leitet die Schwingung von der Decke an den Boden weiter.

Schließlich vibriert der gesamte Korpus und wird so zum Resonanzkörper. Die Luft innerhalb des Cellos setzt sich in Bewegung, was den Klang lauter macht.

Das Cello gehört zu den Streichinstrumenten. Die Saiten werden mit dem Bogen gestrichen.
Mit dem Bogen bringt man die Saiten zum Schwingen. | Quelle: David Leveque Hi via Unsplash

Wenn eine Saite leer angespielt wird, erklingt der Ton, auf den sie gestimmt wurde. Je dicker eine Saite ist, umso tiefer klingt sie. Aber auch die Länge ist entscheidend für die Tonhöhe. Hier gilt: je länger umso tiefer.

Wenn wir also den Ton einer Saite höher machen wollen, müssen wir sie verkürzen. Das geschieht dadurch, dass wir sie auf dem Griffbrett runterdrücken. So kann nur noch der Teil zwischen unserem Finger und dem Steg frei schwingen. Das bedeutet also: Je näher am Korpus die Saite gegriffen wird, umso höher wird der Ton.

Das Cello in der Musik

Am bekanntesten ist das Cello wohl in der klassischen Musik. Vom Streichquartett über das Kammerorchester bis hin zum Sinfonieorchester gehören Cellist*innen zu der Standardbesetzung. In diesem Kontext übernimmt es die Tenorstimme, die die Basslinie unterstützt.

Bis ins 18. Jahrhundert wurde das Violoncello ausschließlich in dieser harmoniefüllenden Funktion als Ergänzung zu den Bässen gesehen. In der Wiener Klassik wurde ihm nach und nach eine neue, eigenständigere Rolle zugewiesen. Ludwig van Beethoven betraute in einigen seiner Werke die Celli mit der Melodieführung.

Bereits vor Beethoven wurden erste Solokonzerte für Violoncello komponiert. Die früheste Komposition dieser Art ist die Sonate a due e a tre con la parte di violoncello a beneplacito op. 4 von Giulio Cesare Arresti (1665). Richtungsweisend für das Cello als Soloinstrument war Antonio Vivaldi, von dem ganze 27 Cellokonzerte erhalten sind.

Mit einem Cello bist Du aber keineswegs nur auf klassische Musik beschränkt. Es ist ein ausserordentlich vielseitiges Instrument, dem in vielen Musikstilen die Türen offenstehen. Den Weg in die Unterhaltungsmusik fand es über den Jazz.

Ab den 1940er Jahren wurde es von Jazzbassisten wie Harry Babasin und Oscar Pettiford zunächst als kleine Schwester des Kontrabasses eingesetzt. Sie stimmten es nicht wie üblich in Quinten, sondern wie ein Bass in Quarten. Nach und nach konnte sich das Cello im Jazz als vollwertiges, eigenständiges Soloinstrument etablieren.

Bereits seit den 1960er Jahren findet man auch in der Rock und Pop Musik Celloklänge. Die Beatles setzten es auf ihren Studioalben ein, das Electric Light Orchestra verhalf ihm mit seiner orchestralen Rockmusik zu grösserer Beliebtheit bei Rockfans.

Die finnische Musikgruppe Apocalyptica (aktuelle Besetzung: 3 Celli und ein Schlagzeug) bezeichnet ihren Musikstil selbst als „Cello Rock“. Sie wurde mit Coverversionen ihrer Lieblingsband Metallica bekannt und hat mittlerweile neun Alben mit eigenen Songs und Covers von verschiedenen Rock und Metall Bands veröffentlicht.

Auch im argentinischen Tango Nuevo kommt das Violoncello regelmäßig zum Einsatz und dank Ramòn Jaffé kann es sich auch im Flamenco beweisen.

Das Violoncello ist unheimlich vielseitig und wandelbar. Es kann in vielen Musikstilen als harmonisches Bindeglied zwischen anderen Stimmen oder aber auch als Soloinstrument eingesetzt werden. Mit seinem berührenden Klang, der uns im Innersten berührt und bewegt, hat es einen festen Platz in den Herzen vieler Musikliebhaber*innen.

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