Kapitel
- 01. Monteverdi und die Aufbruchstimmung des Barock
- 02. Jean-Baptiste Lully und das königliche 17. Jahrhundert
- 03. 18. Jahrhundert: Vivaldis nachhaltiger Einfluss auf die Geige
- 04. Das 19. Jahrhundert, die Romantik und der Geigenvirtuose Paganini
- 05. Die großen Violinisten des 20. Jahrhunderts
- 06. Die Geigenwunder der Gegenwart
Beethoven, Schubert, Chopin, Berlioz, Mozart, Brahms, Händel... Große klassische Komponisten fallen uns spontan viele ein. Fragt man jedoch spezifisch nach den größten und bekanntesten Geigenspielern, wird die Aufgabe schon ein wenig schwieriger.
Viele berühmte Geigenspieler haben sich nicht nur als Solisten, sondern auch als Dirigenten oder Komponisten einen Namen gemacht. In der Öffentlichkeit wird oft nur das Eine oder Andere wahrgenommen. So wirst Du in der folgenden Liste vielleicht Namen finden, die Du bereits kennst, von denen Du aber nie erwartet hättest, sie unter den Geigenvirtuosen zu finden.
Begeben wir uns also auf die Suche nach den größten Violinen-Virtuosen der Musikgeschichte. Romantik, Barock, Klassik und zeitgenössische Musik; Vergangenheit und Gegenwart– es gibt sie in allen Epochen.
Monteverdi und die Aufbruchstimmung des Barock
Claudio Monteverdi (1567-1643) spielte in der Geschichte der Geige eine herausragende, prägende Rolle. Geboren wurde er in Cremona, der Geigenhochburg Italiens und kam bereits in jungen Jahren mit der Musik in Berührung.
Es wird stark vermutet, dass er von Marc'Antonio Ingegneri, dem damaligen Dommusiker der Stadt, ausgebildet wurde. Leider gibt es dafür heutzutage aber keine Nachweise mehr. Auch die Annahme, dass Claudio Monteverdi Musikkurse an der Universität Cremona besucht habe, kann heute nicht mehr belegt werden.
Seine erste wichtige Anstellung am Hof von Mantua erhielt er als Violist und Sänger. Schon bald machte er sich aber als Kapellmeister und Komponist einen Namen. Er führte radikale Neuerungen in die Komposition ein, die zu dieser Zeit zwar teilweise kritisch betrachtet wurden, sich aber langfristig durchsetzen konnten und auch heute noch angewandt werden.
Monteverdi ignorierte bis dahin gültige Regeln der Komposition zu Gunsten des musikalischen Ausdrucks und der Textverständlichkeit (Seconda prattica). Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Oper.
Bemerkenswert ist in Monteverdis Werken auch der Einsatz von Streichinstrumenten, die bis anhin als Instrumente von niederem gesellschaftlichem Rang galten.
Monteverdis Hauptwerke:
- L'Orfeo/ Orpheus (1607)
- Die Heimkehr des Odysseus (1640)
- Die Krönung der Poppea (1643)
Die Oper „L’Orfeo“ markierte einen Zeitenwandel in der Musikgeschichte und Monteverdi erhielt dadurch an den europäischen Königshöfen große Beachtung. Dadurch nahm die Geschichte der Geige eine unerwartete Wendung: ihr wurde der Weg in die gehobenen Gesellschaftsschichten eröffnet.
Weniger bekannt, aber ähnlich avantgardistisch und bemerkenswert war das Schaffen von Monteverdis Kollegen und Bewunderer Salamone Rossi. Ein Violinist und Komponist, der zur selben Zeit in Mantua tätig war.
Jean-Baptiste Lully und das königliche 17. Jahrhundert
Unsere Reise durch die Vergangenheit, auf der Suche nach den großen Geigern der Musikgeschichte, führt uns weiter ins Frankreich des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1653 wurde Jean-Baptiste Lully (1632-1687) zum offiziellen Musiker des französischen Königs Ludwig XIV. ernannt, wodurch sein Aufstieg zu einem der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte begann.
Lully war in Italien geboren worden und bereits im Alter von vierzehn Jahren als Geigentalent nach Frankreich gekommen. Seine Karriere hatte er als Geigenspieler und Sänger bei Mademoiselle de Montpensier, einer Nichte des Königs begonnen. Dort wurde sein Talent von Ludwig XIV. erkannt und dieser machte ihn umgehend zu seinem Oberintendanten und Kammerkomponisten.

Da er mit der Leistung des 24-köpfigen Streicherensembles des Königs nicht zufrieden war, gründete Lully die Gruppe Les Petits Violons (die kleinen Geigen).
Er komponierte die Stücke, die Molières Stücke wie Der Bürger als Edelmann oder Georges Dandin musikalisch begleitete. Dabei soll Lully einigen Quellen zufolge während der Aufführungen einige Soli selbst gespielt haben. Er trug die Geige auf der Schulter, um während des Spielens auch tanzen zu können.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere starb das Ausnahmetalent aufgrund einer auf der Bühne zugezogenen Verletzung am Fuß, die sich mit Wundbrand infizierte.
Lullys Hauptwerke:
- Der Bürger als Edelmann (1670)
- Atys - Die Oper des Königs (1676)
- Te Deum (1677)
Natürlich hat das 17. Jahrhundert neben Lully noch weitere begabte Musiker, auch Geiger, vorzuweisen. Namentlich zu erwähnen sind dabei insbesondere der Italiener Arcangelo Corelli oder der Engländer Henry Purcell.
18. Jahrhundert: Vivaldis nachhaltiger Einfluss auf die Geige
Der Übergang vom 17. ins 18. Jahrhundert markiert in der Kunst- und Musikgeschichte auch die Entwicklung vom Hockbarock zum Spätbarock. Einer der prägendsten Musiker dieser Zeit war der virtuose Geigenspieler und Komponist Antonio Vivaldi (1678-1741).
In jungen Jahren hatte Vivaldi zunächst eine ganz andere Karriere eingeschlagen... die des Priesters. Nach der Priesterweihe mit 25 Jahren musste er seine Stelle jedoch aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgeben.
Zum Glück hatte er durch seinen Vater eine musikalische Erziehung genossen und bereits früh das Spielen der Geige erlernt. So perfektionierte er nun sein Geigenspiel und wurde Instrumentallehrer in einem italienischen Waisenhaus und Komponist im italienischen Konservatorium.
Von den fast 500 erhaltenen Konzerten Vivaldis sind knapp die Hälfte für die Violine als Soloinstrument geschrieben. Als virtuoser Geigenspieler erkundete er die Möglichkeiten seines Instruments wie kaum ein anderer und ließ seine Entdeckungen in die Kompositionen einfließen.
In seinem bekanntesten Werk Die Vier Jahreszeiten (vier Konzerte für Violine und Streichorchester) gelingt es ihm eindrücklich das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Windes musikalisch abzubilden.
Vivaldis Hauptwerke, die Du in Deine Geigen Playlist aufnehmen solltest:
- La Stravaganza (1712)
- Die vier Jahreszeiten (1725)
- Orlando furioso (1727)

Ein weiterer bedeutender Komponist des 18. Jahrhunderts ist Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Obwohl er in erster Linie für seine eindrucksvollen Klavierstücke bekannt ist, kannst Du auch unter seinen Werken herausragende Violinkonzerte finden.
Das kommt nicht von ungefähr - denn sein Vater Leopold Mozart war nicht nur sein Förderer, sondern selbst ein begabter Geiger, Geigenlehrer und Komponist.
Die Mozarts, Vater und Sohn, waren von einem weiteren italienischen Geigenvirtuosen besonders angetan: Pietro Nardini (1722-1793). Dieser wiederum war der bekannteste Schüler von Giuseppe Tartini (1692-1770).
Der Geigenspieler und Komponist Giuseppe Tartini war bekannt für seinen liedhaften, gesanghaften (cantabile) Spielstil und seine besondere Bogenführung. Er ist als einer der ersten Violinisten bekannt, die der Bogenführung eine besondere Bedeutung zumaßen. Damit hatte er einen erheblichen Einfluss auch nachfolgende Generationen von Geigenspielern.
Möchtest Du selbst lernen, den Geigenbogen korrekt zu führen? Das kannst Du beispielsweise im Rahmen von Geigenunterricht München.
Das 19. Jahrhundert, die Romantik und der Geigenvirtuose Paganini
Im 19. Jahrhundert angekommen, stoßen wir sofort auf einen der bekanntesten Violinisten aller Zeiten: Niccolo Paganini (1782-1840).
Paganini interessierte sich bereits im Alter von 5 Jahren für das Geigenspiel. Lass Dich davon aber nicht abschrecken! Auch wer später im Leben Geige spielen lernen möchte, kann damit sehr erfolgreich sein!
Der Italiener war ein echter Star der Geigenwelt und revolutionierte das Instrument und seine Spielweise. Seine besondere Spieltechnik bringt ihm damals unglaublichen Erfolg, was sich auch in der Atmosphäre bei Konzerten deutlich zeigte.
Einige Quellen besagen, dass Niccolo Paganini sein Talent einer besonderen anatomischen Fähigkeit - nämlich die Tatsache, dass er seine Finger über das Normale hinaus dehnen konnte – zu verdanken hatte.
Er feierte international große Erfolge und reiste von Hauptstadt zu Hauptstadt, wo er immer wieder die Massen begeisterte. Sein Charisma und seine Spielsucht handelten ihm jedoch auch Ärger ein: so wurde ihm vorgeworfen, einen Pakt mit dem Teufel eingegangen zu sein.
So kam Paganini auch zum Spitznamen „der Teufelsgeier“. Die Kirche verweigerte nach seinem Tod sogar eine christliche Bestattung. Sein Leichnam wurde einbalsamiert und erst nach 36 Jahren, nachdem Paganinis Sohn eine beträchtliche Summe bezahlt hatte, auf dem Friedhof von Parma bestattet.

Paganini war nicht nur ein außergewöhnlicher Geiger, auch das Gitarrenspiel beherrschte er virtuos und auch einige seiner Kompositionen für Geige und/oder Gitarre sind von anderen berühmten Komponisten weiterverarbeitet worden.
Hauptwerke von Paganini:
- Duetto amoroso für Geige und Mandoline (1807)
- Violinkonzert Nr. 1 (1816)
- 24 Capricen für Violine solo (1817)
Wo auch immer Paganini auftrat, wurde er gefeiert wie ein moderner Popstar. Dadurch stellte er alle anderen talentierten Geiger, die das 19. Jahrhundert hervorgebracht hat, in seinen Schatten.
- Gaetano Pugnani (1731 – 1798)
- Giovanni Battista Viotti (1752 – 1824)
- Rudolphe Kreutzer (1776 - 1831)
- Pierre Rode (1774 – 1830)
- Pierre M. F. Baillot (1771 -1842)
- Pierre Gaviniès (1728 - 1800)
- Federigo Fiorillo (1753 - 1823)
- Jacques Féréol Mazas (1782 – 1849)
- Charles Dancla (1818 – 1907)
Diese Namen werden Dir begegnen werden, wenn Du Dich ausführlicher mit der Welt der Geige beschäftigen möchtest.
Wenige Jahre nach dem Tod Paganinis wurde in Spanien ein weiterer Geigenvirtuose des 19. Jahrhunderts geboren: Pablo de Sarasate (1844-1904). Auch er begann im Alter von fünf Jahren Geige zu spielen und feierte bereits als Kind große Erfolge.
Sarasate beeinflusste die Kunst des Geigenspiels vor allem durch seine Interpretation und Technik. Viele bekannte Komponisten schrieben Violinkonzerte für ihn. Seine eigenen Kompositionen waren oft Bearbeitungen bekannter Werke. Die große Besonderheit Sarasates ist, dass er Elemente der spanischen Volksmusik in klassische Literatur einfließen ließ.
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Die großen Violinisten des 20. Jahrhunderts
In der jüngeren Vergangenheit wurden die virtuosen Violinisten nicht weniger. Dank der Erfindung der Tonaufnahme können wir uns ihr Spiel auch heute noch anhören und uns selbst ein Bild von ihrer Virtuosität machen.
Eugène Ysaye
Der Belgier Eugène Ysaye (1858-1931) lernte das Geigenspielen von seinem Vater, der selbst Musiker war. Um seine Familie finanziell zu unterstützen, spielte der junge Geiger regelmäßig vor der Kirche.
In den ersten Jahren am Konservatorium fiel Ysaye vor allem durch seine Undiszipliniertheit auf. Erst als sein Lehrer sich weigerte, ihn weiter zu unterrichten, fing an er an fleißig zu üben und zu arbeiten. So wurde er zu einem der größten Virtuosen seiner Zeit.
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Auch seine Kompositionen machen Ysaye zu einem der einflussreichsten Geiger des 20. Jahrhunderts. Seine sechs Violinsonaten gehören zu dem Gipfel der modernen Geigenspielkunst.
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Fritz Kreisler
Der in Wien geborene Fritz Kreisler (1875-1962) ist vielleicht der umstrittenste der virtuosen Geiger des 20. Jahrhunderts. Während ihn die Einen weit oben auf der Bestenliste sehen, finden Andere, dass er nicht mal auf den unteren Rängen genannt werden sollte.
Sein besonders warmer Klang und seine Eigenkompositionen, die er auf Konzertreisen zum Besten gab, beeinflussten das Geigenspiel des 20. Jahrhunderts maßgeblich.
Karl Klinger
Der deutsche Geiger Karl Klinger (1879-1971) konnte am Ende seines fast hundertjährigen Lebens auf eine steile und ausgefüllte Karriere als Violinist, Konzertmeister, Komponist und Hochschullehrer zurückblicken. Das von ihm gegründete Klingler-Quartett erlang als bestes Streichquartett der Welt Bekanntheit.
Von besonderer Bedeutung war Karl Klingers Arbeit als Musikpädagoge. Ab 1920 besuchte der Japaner Shinchi Suzuki acht Jahre lang Geigenunterricht bei Klinger. Suzuki entwickelte später die heute weltbekannte Suzuki-Methode zur musikalischen Früherziehung.
George Enescu
Der rumänische Geiger und Komponist George Enescu (1881-1955) reiste als gefeierter Virtuose durch ganz Europa. Auf diesen Konzertreisen brachte er dem europäischen Publikum die rumänische Volksmusik näher.
Eine große Bedeutung kommt George Enescu auch als Lehrer zu. Zu seinen bekanntesten Schülern gehörten Ivry Gitlis und Yehudi Menuhin.
Jascha Heifetz
Iossif Robimovitch Heifetz, bekannt als Jascha Heifetz (1901-1987), wurde in Russland geboren, wo er schon in sehr jungen Jahren als Wunderjunge gesehen wurde. Schon früh wurde er in der Royal Academy of Music in Vilnius und später am St. Petersburger Konservatorium ausgebildet.
Bereits im Alter von 16 Jahren wanderte Jascha Heifetz in die USA aus, wo er seine Karriere erfolgreich fortsetzte. Sein virtuoser Stil zeichnete sich durch ein sehr gefühlvolles, individuelles Spiel aus, bei dem er auf große Bewegungen verzichtete.
Nathan Milstein
In der heutigen Ukraine geboren, unternahm Nathan Milstein (1803-1962) ab den 1920er Jahren durch die Sowjetunion, Westeuropa und schließlich auch die USA. Bemerkenswert ist vor allem seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Pianisten Vladimir Horowitz und dem Cellisten Gregor Piatigorsky. Das Trio erhielt schnell den Spitznamen „die drei Musketiere“.
Milsteins Interpretation der Werke von Johann Sebastian Bach hatten großen Einfluss auf die Musikwelt und das Geigenspiel folgender Generationen.
David Oistrach
Der Ukrainer David Oistrach (1908-1974) hat seine Liebe für die Geige ebenfalls über seine Eltern entdeckt. Mit nur fünf Jahren begann David Oistrach, dessen Mutter im Opernchor singt, Geige zu spielen. Nach einer ersten Tournee in der Ukraine begann seine internationale Karriere, was für sowjetische Künstler dieser Zeit keineswegs selbstverständlich ist! Oistrach ist einer der wenigen Musiker, die das Privileg hatten, mit Erlaubnis der sowjetischen Regierung für Konzerte in den Westen zu reisen.
Stéphane Grappelli
Als Sohn italienischer Eltern wurde Stéphane Grappelli (1908-1997) in Paris geboren, wo er während des Kriegsdiensts seines Vaters einige Jahre in einem Waisenhaus leben musste. Grappelli brachte sich das Violine und Klavier spielen selbst bei und bestand ohne jemals Geigenunterricht besucht zu haben die Aufnahmeprüfung am Pariser Konservatorium.
Gemeinsam mit dem virtuosen Gitarristen Django Reinhardt legte er den Grundstein für den europäischen Jazz. Grappelli war einerseits ein hervorragender Techniker des klassischen Spielstils und hatte andererseits das Feingefühl für die emotionale Spielweise des Jazz Manouche.
Yehudi Menhuin
Auch Yehudi Menuhin (1916-1999) ist wohl der bekannteste Violinist des 20. Jahrhunderts.
Der Virtuose war während des Zweiten Weltkriegs sehr engagiert und spielte mehr als 500 Konzerte zur Unterstützung der Alliierten. Da er seit seinem 10. Lebensjahr als großer Star gefeiert wurde, war er bereits als junger Mann an internationale Touren gewöhnt.
Auch nach dem Krieg setzte sich Menuhin politisch ein und unterstützte Künstler aus totalitären Regimen. Die UNESCO ernannte ihn für seine Arbeit zum Präsidenten des Internationalen Musikrates.
Ginette Neveu
Die Französin Ginette Neveu (1919-1949) erregte zum ersten Mal im Alter von neun Jahren bei einem Auftritt in Berlin die große Aufmerksamkeit, die ihre Weltkarriere ins Rollen brachte. Bewundert wurde vor allem ihr individueller und ausdrucksstarker Ausdrucksstil.
Ginette Neveu kam im Alter von nur 30 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
Isaac Stern
Isaac Stern (1920-2001) begann im Alter von 8 Jahren, wenige Jahre nach seiner Ankunft in den Vereinigten Staaten, mit dem Geigenspiel. Der Ukrainer trat dem San Francisco Symphony Orchestra bei, bevor er später Teil der New Yorker Philharmoniker wurde. Die Pariser Zeitung schrieb über ihn:
"Stern war einer der letzten großen Geiger seiner Generation und mit mehr als 100 Aufnahmen einer der bekanntesten klassischen Musiker der Geschichte" - Die Welt
Ivry Gitlis
Ivry Gitlis (1922-2020), in Haifa geboren, wurde bei seinen ersten Konzerten im Alter von 10 Jahren entdeckt und zur weiteren Ausbildung nach Paris geschickt. Dort wurde er unter anderem von George Enescu unterrichtet.
Gitlis war ein Geigenvirtuose, der sich vor allem durch seine Vielseitigkeit und Offenheit auszeichnete. Neben den Werken der klassischen Moderne widmete er sich bevorzugt der neuen und neuesten Musik. Er scheute sich auch nicht vor dem Sprung in die Pop- und Rockmusik. So spielte Ivry Gitlis unter anderen mit Yoko Ono und den Rolling Stones zusammen.
Itzhak Perlman
Itzhak Perlman (geb. 1945) wurde in Israel geboren, wo er bereits im Alter von fünf Jahren Geigenunterricht erhielt. Mit nur 13 Jahren zog er nach New York, wo er an der renommierten Julliard School ausgebildet wurde.
Im Laufe seiner Karriere trat er immer wieder gemeinsam mit dem Israel Philharmonic Orchestra auf und stand als Dirigent vor dem Detroit Symphonic Orchestra. Außerhalb der klassischen Musik, trat er bei verschiedenen Klezmer-Gruppen in Erscheinung.
Gidon Kremer
Der in Lettland geborene Gidon Kremer (geb. 1947) war bereits ein international erfolgreicher und bekannter Geiger, als er sich 1980 bei einem Aufenthalt in Deutschland entschloss, nicht mehr in die Sowjetunion zurückzukehren.
Er hat mit den bedeutendsten Dirigenten und Orchestern zusammengespielt und widmete sich neben den klassischen Werken überwiegend zeitgenössischen Kompositionen.
Entdecke hier auch unsere Online-Cellokurse und Geigenunterricht online.
Die Geigenwunder der Gegenwart
Von der Vergangenheit in die Gegenwart - nach wie vor bringt die Musikwelt hervorragende Violinist*innen hervor, die uns die Violine auf ganz unterschiedliche Art und Weise näher bringen.
Nigel Kennedy
Der Brite Nigel Kennedy (geb. 1956) will, nach eigener Aussage, einfach nur musizieren und wird auch gerne mal als „Punk-Geiger“ bezeichnet. Dank seiner langjährigen klassischen Ausbildung verfügt er über eine hervorragende Technik und tiefe Kenntnisse der klassischen Literatur. Großes Aufsehen erregt Kennedy dadurch, dass er die Werke klassischer Komponisten, gerne mit Musik von, beispielsweise, Jimi Hendrix, The Doors oder Peter Gabriel auffrischt.
Nigel Kennedys Einspielung von Vivaldis Vier Jahreszeiten ist eines der meistverkauften Klassikalben aller Zeiten.
Anne-Sophie Mutter
Über Deutschland hinaus berühmt wurde Anne-Sophie Mutter (geb. 1963) durch ihre Auftritte mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Bereits in der Kindheit wurde ihr außergewöhnliches Talent entdeckt. Sie erhielt eine individuelle Förderung und gewann mehrere Wettbewerbe.
Neben eigens für sie geschriebenen Stücken setzt sich Anne-Sophie Mutter mit den Werken der klassischen und modernen Komponisten auseinander.
Samuel Yervinyan
Samuel Yervinyan, 1966 in Armenien geboren, zeigt bereits mit 7 Jahren ein großes Talent für die Geige. Heute reist er um die ganze Welt, um sein Talent auf den Bühnen der Welt zu präsentieren. Die American Federation of Musicians beschreibt ihn als einen "Geiger von außergewöhnlicher Begabung, wie auch die anhaltende internationale Anerkennung zeigt.“
Joshua Bell
Der amerikanische Violinist Joshua Bell (geb. 1967) trat bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Philadelphia Orchestra auf. Der große Durchbruch gelang ihm nach seinem Carnegie-Hall-Debüt 1985. In der Folge spielte er mit allen bedeutenden Dirigenten und Orchestern der heutigen Zeit zusammen.
Das Repertoire von Joshua Bell reicht von Klassik über moderne und zeitgenössische Musik bis hin zu eigens für ihn komponierten Werken. Darüber hinaus ist er für die Einspielung der Filmmusik zu Die rote Violine bekannt.
Vanessa Mae
Die in Singapur geborene Vanessa Mae (geb. 1978) ist die berühmte Geigerin, deren Name auch einem nicht klassikaffinen Publikum bekannt sein könnte. Ihre Musik bewegt sich zwischen Pop, Klassik, Rock und Techno; die Auftritte sind spektakulär und unterhaltsam. Wenn Dir der besondere Klang der E-Geige gut gefällt, wirst Du an Vanessa Mae viel Freude haben.
Vanessa Mae ist nicht nur als Geigerin berühmt, sondern verfolgt auch eine Karriere als professionelle Skifahrerin.
David Garrett
Ebenfalls weltberühmt ist der deutsche Geiger David Garrett (geb. 1980), der von Yehudi Menuhin (ein Star des 20. Jahrhunderts) als "größten Geiger seiner Generation" bezeichnet wurde. Garrett erhielt einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Geigenspieler und wurde mit einem Echo Klassik ausgezeichnet.
Sarah Chang
Eine bekannte Geigerin, die sich schon in jungen Jahren einen Namen in der Welt der Klassik machte, ist Sarah Chang (geb. 1980). Sie hat bereits mit fast allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten zusammengespielt und ihre Konzerte locken die Zuschauer scharenweise in die Konzerthäuser auf der ganzen Welt.
Lindsay Stirling
Dass die Geschichte der Geige als Modeinstrument noch lange nicht vorbei ist, beweist auch die Amerikanerin Lindsay Stirling (geb. 1986). Sie hat mit eigenen Kompositionen und originellen Coverversionen bereits einige Welttourneen bestritten. Vom Zelda Soundtrack bis hin zu Songs von Rihanna... die Rothaarige Geigerin kann nichts aufhalten.
Nicola Benedetti
Die Violinistin Nicola Benedetti (geb. 1987) begann, wie viele Geigenvirtuos*innen bereits im Alter von 4 Jahren mit dem Geigenunterricht. Ihre weitere Ausbildung erhielt sie ab 1997 an der Yehudi Menuhin School in Surrey. Die berühmte Geigerin trat schon früh als Solistin in Erscheinung und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Nicola Benedettis Alben The Silver Violin (2012) und Homecoming (2014) erreichten hohe Platzierungen in den britischen Pop-Charts.
Daniel Lozakovich
Der 2001 geborene Schwede Daniel Lozakovich fand früh seinen Weg in die Musikwelt. Er wurde sehr jung Mitglied des Moskauer Kammerorchesters und überzeugte mit der perfekten Beherrschung der größten Stücke der Musikgeschichte. Von Beethoven bis Bach, von Vivaldi bis Tschaikowsky... Lozakovich spielt sie alle hervorragend.
Weitere berühmte Geiger*innen
Eine vollständige Liste aller berühmten Geigenspieler*innen zusammen zu stellen ist schier unmöglich…es gibt einfach zu viele. Wenn Du Dich auf die Suche nach den größten Virtuosen aller Zeiten machst (vielleicht um eine Inspiration für die besten Songs für Anfänger auf der Geige zu finden?), wirst Du von der Vielzahl beeindruckt sein.
Welcher berühmte Geiger, welche bekannte Geigerin Dir persönlich am besten gefällt, hängt auch von Deinem ganz eigenen Geschmack ab. Höre Dir Aufnahmen der verschiedenen Künstler*innen an und vergleiche sie. Das wird Dir auch dabei helfen, Deinen eigenen Stil zu finden.
Wenn Du bisher noch nicht das Passende gefunden hast, ist vielleicht unter folgenden Namen etwas für Dich dabei: Alexander Rybak, Midori Goto, Daniel Hope, Hilary Hahn.
Viel Spaß beim zuhören und entdecken! Wenn du selbst spielen möchtest, ist vielleicht Geigenunterricht Frankfurt etwas für dich?
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