"Wenn ich etwas sage, verliert es sofort und endgültig die Wichtigkeit; wenn ich es aufschreibe, verliert es sie auch immer, gewinnt aber manchmal eine neue." Kafka

Was Kafka sagt, trifft auch auf die chinesische Schrift zu. Was die chinesische Schrift vor allem dem Sprechen voraus hat, ist die Ästhetik und Schönheit der Schrift. Jede/r Anfänger/in, der/die Chinesisch lernt, wird beim Anblick der chinesischen Kalligraphie ins Schwärmen geraten. Die chinesische Kalligraphie ist elegant und komplex.

Wer eine neue Sprache lernt, lernt nicht nur die Grammatik und den Wortschatz kennen, das Schriftsystem gehört natürlich auch dazu!

Das chinesische Alphabet ist jedoch vom lateinischen Alphabet genauso weit entfernt, wie es das Land China von Deutschland ist: um von einem Ende zum anderen zu gelangen, musst Du eine ganze Weltreise hinter Dich bringen. Bei einem Chinesisch Kurs ist es wie beim Lernen der arabischen oder japanischen Sprache oder dem kyrillischen Alphabet. Du musst Deine sprachlichen Gewohnheiten zurücklassen und nochmal von vorne anfangen.

Chinesisch ist nach Englisch die zweitmeistgesprochene Sprache weltweit. Mehr als eine Milliarde Menschen beherrschen sie. Chinesisch ist die offizielle Sprache der Volksrepublik China, von Taiwan und Singapur.

In einer globalisierten Welt macht es durchaus Sinn Chinesisch zu lernen. China ist die zweit stärkste Wirtschaftsmacht der Welt, und wenn Du die chinesischen Schriftzeichen lesen und schreiben kannst, also nicht nur von der phonetischen Pinyin Transkription abhängst und am besten auch noch die chinesische Kultur kennst, kann das ein starkes Argument für Arbeitgeber/innen sein, Dich einzustellen.

In diesem Artikel geben wir Dir einige Tipps, wie Du die chinesische Schrift schneller lernen und Dein Sprachniveau verbessern kannst.

Um einen erweiterten Blick auf die Kultur Chinas zu erhalten und mehr über die chinesischen Schriftzeichen, die chinesische Kalligrafie und die Kunst des chinesischen Tattoos zu erfahren, empfehlen wir Dir unseren Überblicksartikel zu den Künsten, den altertümlichen Traditionen und der Geschichte Chinas!

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Und los geht's

Die chinesischen Ideogramme sind mehrere Tausend Jahre alt

Die chinesischen Schriftzeichen reichen sehr weit zurück, genauso wie das chinesische Neujahr, das schon seit langer Zeit in der chinesischen Kultur gefeiert wird. Die chinesischen Schriftzeichen gehören zum ältesten heute noch gebräuchlichen Schriftsystem. Was wir im Westen heute oft Sinogramm nennen, sind die "Hanzi", die Schrift der Han.

Der Legende nach soll die chinesische Schrift 2750 v.Chr. vom Gelben Kaiser Cang Jie erfunden worden sein. Cang Jie hatte vier Augen und konnte schon seit seiner Geburt schreiben. Mit seiner außerordentlichen Sicht konnte er die Geheimnisse des Himmels und der Erde entschlüsseln.

Cang Jie soll die Schriftzeichen entdeckt haben, indem er die Verhaltensweisen der Tiere und Menschen beobachtet hat. Er soll beobachtet haben, wie Jäger ihre Beute aufspüren, indem sie die von Tieren hinterlassen Fußspuren auf dem Boden folgen. So ist er auf die Idee gekommen, ein Schriftsystem zu entwickeln, bei dem jedes Ding von einem direkt erkenntlichen Zeichen abgebildet wird.

Hast Du schon einmal einen Schildkrötenpanzer mit Schriftzeichen gesehen?
Die ältesten bisher gefundenen chinesischen Schriftzeichen wurden auf Schildkrötenpanzern gefunden. | Quelle: Pexels

Jeder Glaube und jede Legende hat seine Grenzen, Du musst nicht daran glauben. Sie gehören jedoch zu den Fundamenten jeder Kultur und sollten somit ernst genommen werden.

Somit stehen die chinesischen Zeichen nicht für Buchstaben, sondern für Ideen. Die Realität wird bildlich dargestellt.

Archäologische Ausgrabungen haben am Anfang des 20. Jahrhunderts Schildkrötenpanzer mit eingravierten chinesischen Schriftzeichen ausfindig gemacht. Diese Gravierungen stammen aus der Chang Dynastie (1570-1045 v.Chr.). Die Forscher/innen waren geschockt, als sie gesehen haben, dass es sich um die gleichen Schriftzeichen handelte wie die immer noch aktuell benutzten.

Diese Ausgrabungen haben gezeigt, dass die chinesische Schrift schon uralt ist, mindestens 6000 oder 7000 Jahre alt!

Deswegen ist es auch auch gar nicht so einfach die chinesische Schrift zu lernen. Es erfordert eine gewaltige Gedächtnisleistung. Die Schriftzeichen haben sich sechs oder sieben Jahrtausende lang entwickelt, und somit kann selbst ein Forscher aus Taiwan oder eine gebürtige Chinesin aus Peking keine vollständige Liste aller existierenden Zeichen machen.

Wusstest Du, dass wir im Jahr des Erd-Schweins sind?
Der chinesischen Astrologie zufolge befinden wir uns gerade im Jahr des Erd-Schweins, das für Glück, Reichtum und Zufriedenheit, Loyalität, harte Arbeit, Engagement, Zusammenhalt der Gemeinschaft, Teamgeist und Familie steht. | Quelle: Visualhunt

Dem berühmtesten chinesischen Wörterbuch zufolge, dem Kangxi, gibt es 49 030 chinesische Schriftzeichen, ein anderes sehr bekanntes Wörterbuch, das "Zhonghua Zihai" erfasst sogar mehr als 80 000 Zeichen...

Da kann selbst einem/r chinesischen Sprachwissenschaftler/in schnell schwindelig werden! Allerdings ist es halb so schlimm: Schon 2000 Zeichen sollen ausreichen, um die Zeitung zu lesen, und 7000 Zeichen ermöglichen Dir das gesamte grundlegende chinesische Vokabular zu kennen.

Wenn Du Chinesisch Schreiben lernen oder Dich mit chinesischer Kalligrafie beschäftigen willst, dann ist es sehr wichtig zu wissen, wie ein chinesisches Schriftzeichen eigentlich aufgebaut ist.

Wusstest Du, dass sich mehr als 1,5 Milliarden Menschen in China am gleichen Tag auf den Weg, um das chinesische Neujahr, das sogenannte Frühlingsfest zu feiern. Das ist die größte Menschenmigration weltweit! Was es mit dem chinesischen Neujahr auf sich hat, erklären wir Dir übrigens hier!

Das chinesische Schriftsystem: So sieht ein Schriftzeichen aus

Viele Studenten/innen sind geschockt, wenn sie zum ersten Mal ein chinesisches Schriftzeichen sehen. Genauso wie bei den ägyptischen Hieroglyphen verstehen sie nur Bahnhof.

 

Kennst Du das komplexeste chinesische Schriftzeichen?
Das vielleicht komplexeste chinesische Schriftzeichen ist das biáng, das mit 58 Strichen die Biang Biang Nudeln bezeichnet. | Quelle: Wikimedia Commons

Denn im Chinesischen gibt es nicht Buchstaben wie im lateinischen Alphabet, die chinesische Sprache hat kein phonetisches Alphabet.

Das chinesische Wort wird nicht durch die Aneinanderreihung verschiedener Buchstaben konstruiert, sondern durch ein Symbol dargestellt, das eine Silbe als Lautstruktur eines Morphems repräsentiert. Das chinesische Schriftzeichen hat verschiedene Aspekte:

  • Einen grafischen Aspekt: Die Schrift folgt grafischen Regeln, die Striche müssen in die richtige Richtung gezeichnet werden, die Linien folgen genauen Bahnen,
  • Einen phonetischen Aspekt: Chinesisch auszusprechen ist für eine/n Anfänger/in schwierig. Es handelt sich hier um eine tonale Sprache, was heißt das ein einfache Änderung der Tonhöhe eine veränderte Bedeutung mit sich bringen kann,
  • Einen semantischen Aspekt: Ein Sinogramm wird mit verschiedenen Ideen und Bedeutungen verbunden.

Jeder einzelne Strich wird auf eine bestimmte Art gezeichnet und folgt einer spezifischen Richtung. Es gibt acht grundlegende Striche in der chinesischen Schrift:

  • Der Punkt, von oben nach unten, meist schräg nach rechts,
  • Der wagerechte Strich, von links nach rechts,
  • Der vertikale Strich, von oben nach unten,
  • Die linksseitige Kurve, von links oben nach links unten,
  • Die rechtsseitig Kurve, von rechts oben nach rechts unten,
  • Der nach rechts aufsteigende Strich, von unten nach rechts oben,
  • Der gebrochene Strich, wagerecht und vertikal,
  • Der Haken (wagerecht, vertikal, schräg).

Du lernst wie man die Kanjis schreibt, indem Du jeden einzelnen Strich auswendig lernst. Wenn Du die Regeln des berühmten chinesischen Frühlingsfestes verstehen willst, hilft es in jedem Fall die Kanjis zu kennen.

Auf Chinesisch schreiben heißt auch ein ganz bestimmtes Format zu respektieren: Die chinesischen Zeichen dürfen gewisse Dimensionen nicht überschreiten, jedes Zeichen darf ein (imaginäres) Quadrat nicht überschreiten.

Wenn Du die Reihenfolge der Striche gut einhältst, gibt das Deiner Schrift Gleichgewicht und die Sinogramme werden leichter erkannt. Außerdem schreibt es sich so auch schneller.

Der/die Lernende kann in jedem Ideogramm oder Piktogramm viele Striche erkennen, manchmal bis zu 20 und sogar noch mehr. Du wirst bald schneller wissen, welcher Strich wo hin gehört.

Ansonsten kannst Du auch auf die Webseite "Chinesisch-Lernen" gehen. Die dort benutzte Lernmethode bringt Dir jedes Zeichen näher indem es einmal in vereinfachtem Chinesisch und einmal in traditionellem Chinesisch dargestellt wird. Es gibt immer auch Erklärungen zur Aussprache, zur Etymologie, zum Ursprung und zur Geschichte des Zeichens.

Die chinesische Sprache schreibt sich traditioneller Weise von oben nach unten in Spalten, die von rechts nach links gelesen wurden. Genauso wie die japanische Schrift! Ende des 20. Jahrhunderts ist jedoch die horizontale Schreibweise von links nach rechts erschienen, unter anderem um wissenschaftliche Artikel zu veröffentlichen.

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Die chinesischen Ideogramme und die Kunst: die chinesische Kalligrafie

Die chinesische Kalligrafie heißt wortwörtlich die "Kunst des Schreibens": shūfa in Pinyin, 书法 in vereinfachtem Chinesisch. Die Anfänge dieser Kunst werden auf 2000 Jahre zurück geschätzt. Wer die chinesische Kalligrafie beherrscht, wird als vollkommene/r Künstler/in betrachtet.

Die Kalligrafie ist auch unserer Tage noch sehr geachtet und beliebt. Egal ob wir uns in China oder in Europa befinden! In China selbst wird der/die Kalligraf/in ganz besonders respektiert, die Kalligrafie ist eine noble Kunst.

Traditioneller Weise wurde die Kalligrafie mit einem Pinsel praktiziert, sie hat sich aber mit den technologischen Erfindungen weiterentwickelt. Früher wurde sie auf verbundenen Bambuslatten oder auf Seidenpapier gemalt, heute wird Kalligrafie auch mit Kugelschreibern, Füllern, oder sogar mit Hilfe des Computers gemacht.

In der chinesischen Kalligrafie hat sich während der Südlichen und Nördlichen Dynastien (420-589) ein Ausdruck entwickelt: die "Vier Schätze des Gelehrtenzimmers". Das sind die Gegenstände, die Gelehrte und Maler zum Malen, Schreiben und für die Kalligrafie benötigen:

  • Der Schreibpinsel,
  • Die Stangentusche,
  • Das Papier,
  • Der Reibstein
Warst Du schon einmal bei einem Kalligraphie Kurs?
Bei einem Kalligraphie Kurs könntest Du auch japanische Zahlen zeichnen lernen. | Quelle: Pexel

Diese Kalligrafen Instrumente werden seit der Antike von jedem/r Chinesen/in hoch geachtet. Eine gute Kalligrafie ist ein Zeichen hoher Kultiviertheit und für jeden hohen Gelehrten in der traditionellen chinesischen Kultur ein Muss.

Heutzutage wird diese Kunst nicht nur noch von Gelehrten/innen und buddhistischen Mönchen praktiziert, sondern auch von Designer/innen, Art Deco Industrials, Dekorateur/innen, und ganz im Allgemeinen Künstler/innen.

Auch in Deutschland findest Du chinesische Kalligrafie oft auf Deko-Objekten für Deine Küche, Dein Wohn- oder Schlafzimmer wieder. Das chinesische Design ist in!

Du willst Kalligraf/in werden. Wie bereitest Du Deinen Pinsel, Deine Pigmente und Dein Bindemittel vor?

Um die Tinte zu machen, musst Du die Stangentusche auf dem Reibstein zerreiben (wie es der Name schon sagt ;-)) und eine Flüssigkeit beimischen. Das Verhältnis Wasser/Tinte bestimmt wie intensiv die Farbe der Tusche am Ende wird und wie Du mit Kontrasten spielen kannst.

Wenn Du eine Weile übst und gut wirst, kannst Du eines Tages vielleicht Dein eigenes chinesisches Tattoo malen!

Zur Kalligrafie gehört auch, dass jedes chinesische Schriftzeichen in unterschiedlichen Stilen kalligrafiert werden kann. Im Schnitt gibt es pro Sinogramm drei unterschiedliche Entsprechungen im Kalligrafie Stil.

Welchen Kalligrafie Stil möchtest Du für das Shan Zeichen, das "Berg" heißt, benutzen?

Aber alles der Reihenfolge nach. Wenn Du die chinesische Kalligrafie erlernen willst, solltest Du vorher schon fit im ganz normalen Schreiben sein. Die verschiedenen Striche der chinesischen Schriftzeichen solltest Du in jedem Fall kennen.

Der Schritt 1 ist Chinesisch Schreiben lernen. Der Schritt 2: Kalligraf/in werden.

So. Nun brauchst Du nur noch zu üben! Warum fragst Du Deine/n Chinesisch Lehrer/in nicht, ob er/sie Dir eine Liste chinesischer Sprichwörter beibringen kann?

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