Kapitel
Milch stellt für viele ein Grundnahrungsmittel dar. In Deutschland werden Milch und Milchprodukte täglich in großen Mengen konsumiert. Aufgrund der Zunahme veganer Ernährungsweisen geht dieser Trend zwar zurück, dennoch wird der Konsum von Milch und Milcherzeugnissen nicht ausreichend reflektiert und hinterfragt. Viele Produkte, die wir täglich zu uns nehmen, enthalten Milch, ohne dass wir es überhaupt merken. Was sind Milchprodukte? Wenn von Milchprodukten oder Milcherzeugnissen gesprochen wird, sind damit alle Produkte gemeint, die Milch enthalten. Die Milch dafür kommt hauptsächlich von Kühen oder Ziegen. Solche Milcherzeugnisse sind beispielsweise Butter, Joghurt, Sahne und Käse. Diese Produkte und ihre Variationen müssen erst zahlreiche Prozesse wie die Pasteurisierung und die Fermentation durchlaufen, um so die verschiedenen Konsistenten der jeweiligen Produkte herzustellen und Bakterien zu beseitigen. Ob Vollmilch, fettarme Milch oder Magermilch, laut einer Statistik des Milchindustrie-Verband e.V. hat der Milchkonsum in Deutschland zwar nachgelassen, da Milch aber fälschlicherweise nach wie vor als beste Kalziumquelle gilt, trinken die Deutschen im Jahr immer noch über 50 kg Milch pro Kopf. Diese Zahl umfasst lediglich den Verzehr von Trinkmilch, andere Molkereierzeugnisse wie Käse und Joghurt sind nicht mit eingerechnet.
Brauchen wir Milch überhaupt?
Milch schützt aufgrund seines hohen Kalziumgehalts vor Osteoporose, würden die meisten Deutschen diese Frage beantworten. Osteoporose ist eine Krankheit, die dazu führt, dass unsere Knochen an Dichte verlieren und dadurch brüchig werden. Aber stimmt das auch? Schütz die Milch vor Osteoporose? Interessanterweise ist die Zahl von an Osteoporose Erkrankten in den meisten Gebieten West und Südwest Asiens sowie Teilen Afrikas im weltweiten Vergleich am niedrigsten, also gerade dort, wo eben keine Milch konsumiert wird. Trotz dieser Tatsache, bleibt die altgewohnte Frage bestehen: Woher bekommen wir unser Kalzium, wenn wir keine Milch mehr trinken? Woher bekommen wir die für unsere Gesundheit und besonders für unsere Knochen essentiellen Nährstoffe? Kichererbsen, Spinat, Mandeln, Kiwi, Passionsfrucht und Chiasamen sind nur ein paar Beispiele an Lebensmitteln, die nicht nur Kalzium enthalten, sondern teilweise den Kalziumgehalt der Milch sogar noch übertreffen. Nüsse und Samen sind ergiebige Kalziumquellen und nährstoffreiche Knabbereien; eine Ernährungsempfehlung aller Ernährungswissenschaftler*innen. Die Antwort auf die Frage ist also: nein, wir brauchen keine Milch, um unseren Kalziumbedarf abzudecken. Was sind alles Milchprodukte? Milchprodukte kommen in unterschiedlichsten Erscheinungsformen: Käse, Joghurt, Butter und Sahne, aber auch Lebensmittel, in denen diese Milcherzeugnisse enthalten sind, wie Kuchen, Kekse, Pizza und Gebäck. Hier findest Du eine Liste an Milchprodukten. Hierbei handelt es sich um Produkte, die von den meisten täglich verzehrt werden. Das macht es besonders schwierig auf Milchprodukte zu verzichten. Die beste Lösung ist es, weniger verarbeitete Lebensmittel zu essen. Dadurch wird die tägliche Milchzufuhr automatisch reduziert und gleichzeitig nehmen wir auch weniger Kohlenhydrate zu uns. Natürliche und nicht-tierische Produkte enthalten in der Regel weniger Fett (gesättigte Fette) und gleichzeitig mehr Nährstoffe. Um die Lagerfähigkeit zu verlängern, werden Laktose und Milchpulver als Füllmaterial und Zusatzstoff auch in anderen, weniger offensichtlichen Produkten verwendet, zum Beispiel in Zerealien, Chips und Saucen. Das führt uns zu einem weiteren großen Thema in Bezug auf unseren Milchkonsum.
Laktoseintoleranz und Milchallergie
Die Laktoseintoleranz ist die wohl bekannteste Folge unseres üppigen Milchkonsums. Wenn jemand laktoseintolerant ist, bedeutet das, dass der Körper nicht genug Laktase produziert. Laktase ist ein Verdauungsenzym, das Laktose (auch Milchzucker) in seine Bestandteile Glukose und Galaktose spaltet. Folge dieses Mangels an Laktase ist, dass die Laktose nicht richtig verdaut werden kann. Das verursacht Verdauungsprobleme wie ein aufgeblähter Bauch, Bauchkrämpfe, Schwindel und Durchfall. Diese Verdauungsstörung ist ein Indiz dafür, dass wir eigentlich nicht so viel und so regelmäßig Kuhmilch konsumieren sollten wie wir es aktuell tun. Die Tatsache, dass mittlerweile große Teile der Weltbevölkerung an einer Laktoseintoleranz leiden, sollte eigentlich ein Anreiz sein, Milch und Milchprodukte insgesamt wegzulassen. Stattdessen findet man in jedem Supermarkt eine große Auswahl an laktosefreien Milchprodukten. Für diese Produkte müssen wir nicht nur tiefer in den Geldbeutel greifen, sie sind für unsere Gesundheit auch noch völlig unnötig. Weniger bekannt ist die Milchallergie. Dabei handelt es sich um eine Nahrungsmittelallergie, die von Symptomen wie Nesselsucht, Erbrechen und Durchfall begleitet wird, und in extremen Fällen auch zu einem anaphylaktischen Schock führen kann. Die Intoleranz kann zwar ebenso unangenehme und auch schmerzhafte Symptome herbeiführen, die Milchallergie kann, ausgelöst durch die in Milch enthaltenen Proteine, allerdings lebensgefährlich sein und sollte daher unbedingt ernstgenommen werden.
Pflanzliche Alternativen zur Milch
Tierische Milch aus der Ernährung zu streichen, ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. In Deutschland ist der Milchkonsum so tief in unseren alltäglichen Gewohnheiten verwurzelt, dass es für manch einen unmöglich erscheint, darauf zu verzichten. Wir nehmen Milch für unseren Kaffee, unser Müsli und streichen sie zu Butter oder Frischkäse verarbeitet auf unser Brot. In all unseren Lieblingsknabbereien, Kuchen und Chips ist Milch enthalten. Lust auf eine Ernährungsberatung? Wie können wir Milch also vermeiden und was für Alternativen gibt es? Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Alternativen, mit denen wir Milch ganz leicht ersetzen können. Soja, Hanf, Kokosnuss, Mandeln oder Hafer sind nur ein paar der zur Verfügung stehenden pflanzlichen Milchalternativen. Natürlich ist die Umstellung nicht ganz so einfach, da wir unser gesamtes Leben lang tierische Milch konsumiert und uns an den Geschmack gewöhnt haben. An den uns neuen Geschmack der pflanzlichen Alternativen müssen wir uns erst einmal gewöhnen. Am besten ist es zunächst einmal die richtige Milchalternative zu finden, nämlich die, die uns persönlich am besten schmeckt. Außerdem ist es eine gute Idee die verschiedenen Milchalternativen für unsere jeweiligen Zwecke zu testen, um so herauszufinden welche Alternative am besten zum Kaffee und welche dagegen zu unserem Müsli passt. Ich zum Beispiel trinke meinen Kaffee gerne mit einem Schuss Hafermilch, in meinem Müsli liebe ich dagegen nussig schmeckende Alternativen wie Mandel- oder Kokosmilch, die machen das Müsli erst so richtig lecker. Joghurt kann gut durch Soja, Kokosnuss oder verschiedene Alternativen auf Nussbasis ersetzt werden, Butter ganz einfach durch pflanzliche Margarine. Bei der Umstellung muss man zunächst einmal viel ausprobieren, am Ende findet sich jedoch für jeden die passende Alternative. Schwieriger wird es bei den ganzen Naschereien, die wir uns so gerne gönnen, wie Kekse, Schokolade, Kuchen und Eis. Aber auch hier wächst das Angebot an milchfreien Produkten in den verschiedenen Supermärkten stetig an. Die größte Auswahl hat man in Supermärkten, die besonders auf vegane und vegetarische Ernährung spezialisiert sind. Davon gibt es immer mehr und dort findet man auch die von uns geliebten Naschereien, nur eben ohne Milch. Manche Produkte wie dunkle Schokolade enthalten meistens sowieso keine Milch. Es lohnt sich also, einfach mal die Zutatenliste durchzulesen. Mehr zu diesem Thema kannst Du bei Ernährungskursen lernen. Solche findest Du auch hier bei Superprof! Unsere Ernährungsexperten helfen Dir gerne mit individuelle auf Deine Ziele, Deine körperlichen Bedürfnisse und Deinen Alltag abgestimmter Ernährungsberatung vor Ort oder Ernährungsberatung online per Webcam weiter.
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